24.10.2022

Das große Erwachen

Ein Blick in die Geschichte kann uns helfen, all diese Geschehnisse etwas besser zu verstehen. Dabei fällt auf, dass Kriege und weltweite Seuchen kein Phänomen unserer Zeit sind. Das gab es schon immer. Im 14. Jahrhundert raffte die Pest mehr als 25 Millionen Menschen hinweg. Im 19. Jahrhundert waren es 10 Millionen, die daran starben. An der Spanischen Grippe, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, starben mehr als 20 Millionen Menschen. Die Asiatische Grippe im Jahr 1957 forderte eine Million und die Hongkong-Grippe im Jahr 1968 an die 700.000. Es ist gut, wenn wir uns das vor Augen halten. Was sich, im Unterschied zu früher, geändert hat, ist die weltweite Kommunikation, durch die wir über derlei Ereignisse informiert werden. Dadurch entsteht eine ganz eigene Dynamik. Viele werden in Angst und Schrecken versetzt, andere wiederum machen sich nicht viel daraus, möchten am liebsten gar nichts davon wissen.

Wer die Bibel kennt, weiß...

In Angst und Schrecken versetzen können uns sowohl Ereignisse in unserem privaten Leben als auch die von großer, weltbewegender Bedeutung. Davon sind auch diejenigen nicht ausgenommen, die Jesus vertrauen. Dennoch unterscheidet sie viel von denen, die nicht an ihn glauben. Denn die Bibel sagt, dass wir keine Furcht mehr zu haben brauchen, wenn wir zu Jesus gehören, weil uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann, „die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Römer 8,39). Diese Aussage der Bibel gilt freilich nur denen, die ihr Leben Jesus anvertraut haben. Ihnen sagt die Bibel, dass sie keinen Grund mehr haben, sich zu fürchten, weil Gott in allen Lebenslagen für sie da ist. Das zu glauben, ist leichter gesagt als getan. Aber das Wort der Bibel gilt. Als Menschen, die an Jesus glauben, sind wir in Gottes Hand und können sagen: „Wer im Schutz des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen. Ich sage von dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen“ (Psalm 91,1–3).

Wie kann Gott das zulassen?

Wie kann Gott zulassen, dass in der ersten Zeit der Pandemie so viele Menschen starben? Wie kann er zulassen, dass in diesem schrecklichen Krieg in der Urkraine und an den vielen anderen Kriegsschauplätzen der Welt so viele Menschen leiden und sterben? Könnte er diesem schrecklichen Treiben nicht Einhalt gebieten? Und wenn er es kann, warum macht er es nicht? So fragen vielleicht auch gläubige Menschen manchmal. Andere wiederum sehen darin eine Bestätigung für ihren Unglauben und sagen: Wenn Gott ohnehin nicht eingreift, wie können wir dann an einen Gott der Gerechtigkeit und Liebe zu uns Menschen glauben?

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Naturkatastrophen, Schicksalsschläge und Hunger, aber auch Krankheit, Terror, Krieg …


Solche Fragen mögen uns vielleicht nachvollziehbar erscheinen, weil wir von unserem menschlichen Standpunkt aus urteilen. Gott, der Schöpfer des ganzen Universums, sieht all das aber aus einer ganz anderen Perspektive, die nicht mit der von uns Menschen vergleichbar ist. Wir reagieren umso emotionaler, je näher uns ein Unglück kommt und beginnen vielleicht sogar an Gottes Allmacht zu zweifeln. Aber Gottes Allmacht ist von einer ganz anderen Quali-
tät. Als Petrus am Tag der Gefangennahme Jesu sein Schwert zog, sagte Jesus zu ihm: „Steck dein Schwert weg! Wer Gewalt anwendet, wird durch Gewalt umkommen. Ist dir nicht klar, dass ich meinen Vater um ein ganzes Heer von Engeln bitten könnte und er würde sie mir sofort schicken? Wie sollte sich dann aber erfüllen, was in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist?“ (Matthäus 26,52-54).

Wie immer wir auf leidvolle Erfahrungen in unserem Leben reagieren und große gesellschaftliche Ereignisse einordnen; wichtig ist, dass wir Gott vertrauen und daran festhalten. Denn nur so kann Gott uns durch unsere Angst hindurchführen und uns zu neuen Erkenntnissen führen. Diese Erfahrung haben Millionen von Menschen auf der ganzen Erde bereits gemacht. Indem sie Gott vertrauten, wurden sie durch schwierige Wegstrecken ihres Lebens geführt, erlebten Gottes Segen und wurden von ihm beschenkt, so dass sie im Nachhinein dankbar sein konnten für diese Erfahrungen in ihrem Leben. Kinder Gottes sind eben keinem blinden Schicksal ausgeliefert, sondern in allen Lebenslagen in Gottes Hand. Deshalb können diejenigen, die an Jesus Christus glauben, auch jederzeit sagen: Ich verstehe zwar nicht, was gerade passiert und wofür es gut sein soll, aber ich vertraue dir und deiner Liebe, mein
Herr und Gott.

Die Frage nach den Ursachen des Leids

In der Bibel finden wir einige Beispiele, in denen uns auch Gründe für entstandenes Leid gezeigt werden. Eines dieser Beispiele sehen wir beim Propheten Jona, der vor Gottes Auftrag davonlief. Ein weiteres Beispiel ist Hiob, der vom Widersacher Gottes versucht wird. Tatsächlich lesen wir hier, dass Gott seinem Widersacher erlaubt, Hiob zu versuchen. Doch am Ende dieser Versuchung wird Hiob von Gott beschenkt. Wer imstande ist, Gott zu vertrauen, kann beruhigt alles aus seiner Hand nehmen. So wie auch Hiob alles aus Gottes Hand nahm und am Ende seiner Prüfung überreich beschenkt wurde. Denn wir wissen, „dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht, denen, die gemäß seinem Ratschluss berufen sind“ (Römer 8,28).

Wer diese biblische Wahrheit mit der ganzen Kraft seiner Seele zu erfassen und zu glauben imstande ist, kann in allen Lebenssituationen Gottvertrauen und zur Ruhe finden. Denn er weiß, dass Gott in allem, hinter allem und über allem steht. So konnte Hiob nach seiner bestandenen Prüfung sagen: „In meinem Unverstand hab ich von Dingen geredet, die mein Denken übersteigen. Du hast mich aufgefordert, zuzuhören und erst dann auf deine Fragen zu erwidern. Ich kannte dich ja nur vom Hörensagen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut“ (Hiob 42,3-5).

Wie Gott zu uns redet

Viele wissen aus eigener Erfahrung, dass Gott immer wieder zu uns spricht. In erster Linie durch die Bibel, wenn wir darin lesen. Gott kann aber auch durch Krankheiten, Todesfälle, berufliche Probleme oder persönliche Schicksalsschläge zu uns reden. Dann liegt es an uns, dass wir darauf hören und uns seinem Wort nicht verschließen. Selbst globale Katastrophen wie Kriege, Terroranschläge oder Naturkatastrophen können ein Reden Gottes zu uns Menschen sein. In der Bibel finden wir viele Beispiele, in denen Gott durch besondere Ereignisse zu den Menschen spricht. (z. B. Haggai 1,7-11; Jeremia 2,14-19)

Insbesondere zu ungläubigen Menschen spricht Gott auch auf diese Art und Weise. Dabei geht es ihm darum, uns aufzuwecken, damit wir den Weg zu unserer Errettung erkennen und die Chance ergreifen. Wie viele Menschen leben nur in den Tag hinein und interessieren sich überhaupt nicht für das, was morgen sein wird? Gott schickt Ereignisse, um sie aus diesem Schlaf zu reißen, damit sie nicht in ihr Verderben rennen. Aber hören wir darauf? Lassen wir uns warnen? Spätestens am Tag unseres Todes ist es soweit, dass die Zeit der Gnade vorbei ist, weil die Uhr abgelaufen ist. Jesus hat immer wieder darauf hingewiesen. Er sagt: „Geht ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind‘s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind‘s, die ihn finden! “ ( Matthäus 7,13-14).

Jeder, der das Angebot seiner Rettung durch Jesus Christus ablehnt, muss damit rechnen, verloren zu gehen. Das sagt uns die Bibel ausdrücklich. Deshalb ist es so wichtig zu wissen, dass persönliche wie auch globale Katastrophen eine Warnung Gottes sein können, um Menschen aufzuwecken, ehe es zu spät für sie ist. Wie bitter ist es daher, wenn wir gerade im biblischen Buch der Offenbarung lesen, wie viele Menschen es sein werden, die trotz Gottes gewaltigem Eingreifen nicht bereit sind zu hören (vgl. Offenbarung 9,20-21 und 16,9.11).

Doch genauso war es auch vor dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. Der Pharao schlug alle Warnungen in den Wind, bis es zu spät war. Wie oft wurden auch die Propheten des Alten Bundes verlacht, ehe das angekündigte Unglück über das Volk der Israeliten hereinbrach. Ähnlich ist es auch heute. Wer die Warnungen im Buch der Offenbarung liest, müsste eigentlich darüber erschrecken, wenn wir bedenken, von wie vielen anerkannten Auslegern der Bibel diese Ereignisse bereits auf unsere heutige Zeit hin gedeutet wurden.

Die Staatsgründung Israels im Jahr 1948 ist hierbei ein äußerst wichtiger Markstein der Geschichte, ein Wunder und gleichzeitig ein biblisches Zeichen, das wir nicht übersehen dürfen. Erst durch die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und die darauf folgende Auswanderung der Juden und Staatsgründung Israels wurden die Voraussetzungen für die Endzeit, wie wir sie in der Bibel beschrieben finden, geschaffen.

Warum redet Gott überhaupt mit uns?

Im Grunde redet Gott mit jedem von uns. Es geht eigentlich nur darum, dass wir lernen, darauf zu hören und lernen, ihn zu verstehen. Es kann sein, dass Gott sehr leise und liebevoll zu uns redet, wenn wir in der Bibel lesen, dass er uns dadurch helfend ermahnt und begleitet. Es gibt aber auch ein Reden Gottes zu ganzen Kontinenten, das laut und deutlich zu hören ist. Wer wundert sich heute noch, wenn Ausleger der Bibel die Folgen des Krieges in der Ukraine und die gegenwärtigen Ängste der Menschen vor dem, was noch kommen wird, als ein mahnendes Reden Gottes zu den Völkern des eu ropäischen Kontinents deuten?

Wir haben die Segnungen Gottes so viele Jahre für selbstverständlich genommen und völlig vergessen, Gott dafür zu danken. Anstatt Gott für all das Gute zu danken, das wir in diesen letzten Jahrzehnten erleben und genießen durften, sind wir dazu übergegangen, Kinder im Mutterleib zu töten und sie dem „Moloch des Wohlstands“ zu opfern, während alten und schwerkranken Menschen eingeredet wird, dass es doch besser sei, wenn sie sich dazu entschließen zu sterben. Gott hat diesem Treiben, von dem alle wissen, dass es falsch ist, viele Jahrzehnte zugeschaut. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass zumindest einige von uns aufstehen und sich dagegenstellen.

Doch nun hat er begonnen zu reden und das sehr deutlich. Im Grunde müssten all die Menschen, die Gott bis heute abgelehnt haben, ihm dafür dankbar sein. Doch das geschieht nicht. Dabei ist es ihre Chance, die Gott ihnen gibt. Daran können wir erkennen, dass er niemand seinem Schicksal überlässt, sondern immer wieder eingreift, um jedem eine neue Chance zu geben. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Chancen dann auch genutzt werden.

Von Gottes Handeln

Wir werden Gottes Handeln nie völlig verstehen. Das ist aber auch gar nicht so wichtig. Es reicht, wenn wir Gott vertrauen und an ihn glauben. In der Bibel wird uns von einer ganzen Reihe großartiger Menschen berichtet, die Gott auch nicht immer verstanden. Doch sie haben ihm geglaubt und vertraut und wurden dadurch gesegnet. Einige gingen sogar so weit, dass sie mit Gott „rangen“, um eine tiefere Erkenntnis von Gottes Handeln zu erlangen. Asaph (vgl. Psalm 73) ist so ein Beispiel ebenso wie Hiob, Abraham, Mose und auch David. Alle diese Männer der Bibel haben nicht nur über Gott geredet, wie das heute so oft geschieht, sondern mit ihm. Das ist ein großer Unterschied. Es geht darum, dass wir mit Gott reden, um zu einem tieferen Vertrauen durchzudringen und dadurch gesegnet zu werden.

Diese Art des Vertrauens erwartet Gott von uns Menschen, auch wenn wir vieles von seinem Handeln nicht verstehen. Viele Menschen unserer Zeit glauben, sie hätten „alles im Griff“, bis sie erkennen, dass sie letztlich überhaupt nichts „im Griff“ haben. Jedes Unglück, jede Katastrophe, jede Pandemie zeigt doch, wie wenig Einfluss wir darauf haben. Wir brauchen Gottes Hilfe und sein Erbarmen. Wir brauchen aber auch seine Errettung, mehr als alles andere. Wie tröstlich ist es da zu wissen, dass Gott uns sagt: „Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der Herr“ (Jeremia 29,11).

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