22.06.2024

Wie können wir Kinder und Teenager in ihrer Entwicklung begleiten? (Teil 6)

Wie können wir gute Beziehungen in der Familie aufbauen und pflegen?

Das wird auch nicht einfacher, wenn Kinder erwachsen werden und nicht mehr bei den Eltern leben. Im Gegenteil, oft kommt sogar vor, dass Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und nichts mehr mit ihnen zu tun haben möchten. Es gibt Verletzungen und Konflikte, die eine Beziehung zwischen Eltern und Kinder kaputt machen können. Darauf gilt es zu achten. Wenn Kinder beginnen, ihr eigenes Leben zu gestalten und von zu Hause ausziehen, geht es darum, eine gesunde Gesprächskultur beizubehalten und im Austausch zu bleiben.

Gott möchte, dass Herzen miteinander verbunden bleiben und ist deshalb auch immer auf der Seite derjenigen, die versuchen daran zu arbeiten, Herzen wieder zu verbinden, Verletzungen zu heilen und das Gespräch zu suchen. Wenn es darum geht, die Beziehungen zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern gesund zu halten, hat Claudia Mühlan noch einen ganz besonderen Tipp, wenn sie sagt: „Mische dich niemals ungefragt in das Leben deiner erwachsenen Kinder ein.“ Das fällt vielen Eltern oft zwar schwer, aber es muss sein. Denn leider schadet es oft mehr als es nützt. Erwachsene Kinder kennen die Meinungen, Werte und Ansichten ihrer Eltern in der Regel. Jetzt allerdings müssen sie ihren Weg finden und selbst entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten.

Wer mit Zorn, Verletzung oder mit Wut im Bauch das Elternhaus verlässt, wird es schwerer haben. Deshalb ist auch an dieser Stelle Vergebung wichtig. Das hilft Verletzungen zu heilen und zu überwinden und ist der Schlüssel zu guten Beziehungen. Wer frei werden will und gute Beziehungen zu seinen Eltern haben möchte, muss vergeben können. Jeder von uns muss lernen, innerlich zu vergeben und alte Wunden loszulassen.

Claudia Mühlan empfiehlt gerade denjenigen, die schmerzvoll an ihre Kindheit zurückdenken, ihren Eltern zu vergeben. Das ist die einzige Chance, diese Verletzungen zu überwinden, gerade wenn sie vielleicht gar keine Möglichkeit mehr haben, mit ihren Eltern darüber zu sprechen und alles zu klären. Wer als gläubiger Mensch seine schmerzhafte Vergangenheit hinter sich lassen möchte, der muss in Jesu Namen vergeben. Oft kann es auch helfen, mit anderen darüber zu reden, mit einem Seelsorger oder Ehepartner, einer Freundin oder jemanden, der einen versteht. Das kann helfen, diese Last abzuladen und hinter sich zu lassen.

Das ist auf alle Fälle besser, als wenn wir unser Leben von unserer Vergangenheit her bestimmen lassen. Wie immer man seine Kindheit auch empfunden haben mag; es gibt immer etwas Gutes, das wir nur leider viel zu schnell aus dem Blick verlieren, weil wir uns nur auf das Schmerzhafte konzentrieren. Es kann hilfreich sein, wenn wir uns an positive Erfahrungen, die wir alle auch gemacht haben, erinnern uns diese auch offen aussprechen. Gott liebt und segnet uns, wenn wir unseren Teil dazu beitragen, dass Beziehungen heilen. Das trifft ganz besonders auf die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern zu.

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF-Thema des Monats“ - im Juni unter der Überschrift: „Wie können wir Kinder Teenager in ihrer Entwicklung begleiten?“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com

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