Wo finde ich Hoffnung? (Teil 2)
...Sie lässt sich nicht reizen, und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach. Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit. Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bleibt bestehen, was auch geschieht. Die Liebe wird niemals aufhören, selbst wenn Prophetie, das Reden in unbekannten Sprachen und die Erkenntnis vergehen werden.“ Diese Worte aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther, Kapitel 13, Vers 4-8 wünschen sich viele Paare als Leittext für ihre Trauung. Dennoch scheint die Statistik der Scheidungen gegen diese Vorstellung von Liebe zu sprechen. Denn selbst wenn viele sich eine solche Liebe zu Beginn ihrer Ehe wünschen, wird sie anscheinend nicht wirklich gelebt. Es ist deshalb die Frage, warum Wunsch und Wirklichkeit hier so auseinanderklaffen.
Fast jedes Paar startet mit großen Träumen in die Beziehung und doch endet ein Großteil der Ehen, die in unseren europäischen Ländern geschlossen werden, in einer Scheidung. Warum? Wahrscheinlich, weil eine solche Liebe, wie sie hier beschrieben wird, weder in unserem eigenen Leben, wie auch im Leben unseren Mitmenschen zu finden ist. Spricht der Apostel hier also von einer Liebe, die es gar nicht gibt? Oder gibt es diese Liebe vielleicht nur bei Gott, wie Christen überall der Welt überzeugt sind?
Wie aber lässt sich diese Liebe Gottes mit den vielen Grausamkeiten auf der Welt in Einklang bringen, denen in unserer Zeit gerade auch Christen ausgesetzt sind? Christen werden verfolgt, eingesperrt, gefoltert und benachteiligt - heute mehr als in den 2000 Jahren zuvor. Selbst in Europa, wo Christen eigentlich keine Repressalien zu befürchten haben dürften, bleiben sie nicht vor Leid und Elend verschont. Auch Christen werden arbeitslos, erkranken an Krebs oder sterben in jungen Jahren. Warum ist diese Welt in all ihren Erfahrungen mit Gott nie ganz eindeutig? Diese Frage stellt sich auch Ulrich Parzany, der bekannte Referent und Autor vieler Bücher, und kommt im zweiten Teil der Reihe „Thema des Monats“ im ERF Süd zum Schluss: Gott ist Richter und Retter. Also solcher zeigt er sich in Gericht und in Gnade. Selbst Jesus hat seinen Nachfolgern nie ein leichtes Leben versprochen, sondern immer betont, dass Leid und Schmerzen auf sie zukommen werden.
Wo ist dann aber der Ort, wo diese Liebe, von der im Brief des Apostels an die Korinther die Rede ist, eindeutig und klar zu erkennen ist? Am Kreuz auf Golgatha. Da verblutet und erstickt Jesus, der Sohn Gottes, aus purer Liebe zu uns Menschen. Der einzig Gerechte, der es niemals verdient hätte, auf eine so grausame Art und Weise am Kreuz zu sterben, trägt die Schuld der ganzen Welt an unserer Stelle hinauf an das Kreuz, wo er stirbt. In dieser Welt der Kriege, des Leids und der Krankheit, in der man vor lauter Elend und Leid irrewerden könnte, hat Gott im Kreuz des Jesus von Nazareth diesen eindeutigen Liebesbeweis zu uns Menschen für uns alle sichtbar aufgerichtet. Deshalb ist dieses Kreuz auch so wichtig und wird von so vielen Menschen gehasst, die Gott nicht kennen und auch nicht kennen wollen.
In dem berühmten Vers aus dem Evangelium des Johannes, Kapitel 3, Vers 16 heißt es: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Wenn wir auf dieses Kreuz schauen, an dem Jesus aus Liebe zu uns Menschen starb, erkennen wir genau diese Liebe, von der im Brief des Apostels gesprochen wird. Jesus denkt nicht an sich. Er sucht nicht seinen eigenen Vorteil, sondern demütigt sich selbst auf eindrücklichste Weise. Seine grenzenlose Liebe zeigt sich vor allem darin, dass er all das zu einer Zeit auf sich nahm, als wir noch gegen ihn waren. In der Bibel heißt es dazu im Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom, Kapitel 5, Vers 10: „Wir sind ja durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren.“ Das ist das Wundersame an dieser unbändigen Liebe Gottes und durch die Tatsache, dass Gott Jesus aus den Toten auferweckte, hat er auch gleichzeitig gezeigt, dass diese Liebe tatsächlich niemals vergeht.
Näheres dazu hören Sie in unserer Sendereihe „ERF Thema des Monats“ Es ist der zweite Teil der Serie „Wo finde ich neue Hoffnung?" Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com