08.02.2022

Warum beten? - Teil 2

Aber gilt das auch für das Gebet? Ja. Das gilt auch für das Gebet. Denn auch Beten will zumindest geübt sein. Das betont nicht nur Hans Peter Royer in der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts von ERF Medien Südtirol, davon haben auch viele erfahrene Christen bereits berichtet und geschrieben.

Beten ist nämlich nicht nur ein religiöser Akt oder eine Pflicht, sondern eine tiefgehende menschliche Erfahrung, die jeder, der sie einmal gemacht hat, immer wieder machen möchte. Jeder Mensch trägt diese Sehnsucht in sich, mit etwas oder jemand Höherem in Kontakt zu treten. Deshalb gibt es auch in allen Kulturen und bei allen Völkern irgendeine Form des Gebetes. Christen haben zudem das Vorrecht, zu jeder Zeit und an jedem Ort mit Gott in Kontakt treten. Das kann in den Wartezeiten am Bahnhof sein oder im Wartezimmer eines Arztes; in all diesen Situationen können Christen mit Gott in Kontakt stehen. Wer das praktiziert, für den wird Gebet zu etwas ganz Selbstverständlichem.

Viele Christen wissen auch, dass es Gott überhaupt nicht darum geht, dass wir bestimmte Regeln und Traditionen einhalten, wenn wir zu ihm beten. Vielmehr geht es Gott darum, dass wir in einer engen und liebevollen Beziehung zu ihm Leben. Das ist das, was Gott sich wünscht. Und so wie jede echte menschliche Beziehung nur dann auf Dauer bestehen kann, wenn zwei Menschen miteinander reden, so ist es auch in der Beziehung des Menschen zu Gott. Das Gebet ist die Form der Kommunikation zwischen uns Menschen und Gott. Wenn dabei auch das Lesen der Bibel ins Spiel kommt, wird jedes Gebet zu einem Reden und Zuhören.

Hans Peter Royer hat immer die Meinung vertreten, dass es hauptsächlich am fehlenden Gebet liegen muss, wenn das Leben eines Christen sich trocken und langweilig anfühlt. Viele Menschen halten sich auch für Christen, obwohl sie vielleicht wie Atheisten leben. Christsein ist kein „Zertifikat“, das man sich besorgt, um in den Himmel zu kommen. Wer Christ wird, geht eine Verbindung mit dem lebenspendenden Gott der Bibel ein, der für den Rest des Lebens und bis in die Ewigkeit hinein in einer Verbindung mit uns bleibt. Wer die Bibel liest, liest sie ja auch nicht wie einen Roman oder einen Bericht, sondern um die Geheimnisse des Lebens und vor allem um Jesus Christus besser kennenzulernen.

Wichtig für jedes Gebet ist, dass wir aus den richtigen Motiven heraus beten. Es geht nicht darum, dass wir bewundert oder gesehen werden, sondern dass wir Gott, unseren Schöpfer, dadurch ehren. Deshalb rät Jesus auch seinen Jüngern, allein in der Stille zu beten. Da geht es nicht darum, dass wir irgendwelche leeren Worthülsen verwenden, sondern dass wir ehrlich und aufrichtig zu Gott kommen und ihm alles sagen, was uns beschäftigt oder was uns Angst und auch Freude macht. Je konkreter und unmittelbarer wir zu Gott beten und ihn um etwas bitten, desto mehr freut sich Gott.

Dass all das gar nicht so einfach ist, weiß jeder. Selbst die Bibel spricht davon, dass das Gebet ein geistlicher Kampf sein kann. Weil es dem Feind Gottes nicht gefällt, wenn wir zu Gott kommen und zu ihm beten, unternimmt er oftmals alles, um uns davon abzuhalten. Erfahrene Christen berichten davon, dass es immer wieder geschieht, dass sie vom Gebet abgehalten werden. Doch diese Taktik des Feindes gilt es zu durchschauen. Wer lernt, ihr zu widerstehen, wird Großartiges erleben und vor allem auch immer wieder die Erfahrung machen, wie Gott Gebet erhört.

Statistisch gesehen ist es sogar so, dass die Scheidungsrate bei Ehepaaren, die gemeinsam beten, nur bei knapp einem Prozent liegt, während sie bei anderen Paaren bereits um die 50 Prozent steht. Paare, die gelernt haben, miteinander zu beten, bewältigen auch die Krisen ihres Lebens ganz anders. Sie wissen, dass es Gott gibt, vor dem sie sich eines Tages verantworten müssen, deshalb spielt auch Vergebung in ihrem Leben eine sehr wichtige Rolle. Hans Peter Royer hat viele Erfahrungen in seinem Leben gemacht, aber eine seiner wichtigsten Erfahrungen war die mit dem Gebet. Deshalb lädt er uns ein, diese Kunst des Gebetes zu erlernen und einzuüben, um so in Gemeinschaft mit Gott zu bleiben - Einem Gott, von dem uns die Bibel sagt, dass er das ganze All in Händen hält und sich dennoch für jeden einzelnen von uns interessiert und nicht nur für uns, sondern auch für unsere Gedanken, Gefühle, Ängste, Freuden, Wünsche und Anliegen.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der zweite Teil einer Reihe zum Thema „Darum hilft beten“ im ERF Südtirol.

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