24.09.2021

Nach Gottes Willen leben – Was bedeutet das? - Teil 1

Die großen Herausforderungen unserer Zeit (Teil 5)

„Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.“ Mit diesem Slogan warb die Deutsche Volksbank über 10 Jahre lang um Kunden, indem sie gleichzeitig Menschen mit unterschiedlichsten Interessen und Leidenschaften vorstellte, von der Lust auf Reisen bis hin zur Heimatverbundenheit oder dem Streben nach Höchstleistungen. Die Volksbank warb durch diese Kampagne neue Kunden für ihre Bank an und bekam sie offensichtlich auch, sonst hätte man den Slogan nicht 10 Jahre lang beibehalten. Wahrscheinlich hatten sie einen Nerv getroffen. Denn tatsächlich treibt uns alle etwas an. Die Frage ist nur: Was? Wodurch werden wir z. B. angetrieben, fleißig zu sein, treu und verlässlich? Warum locken uns Abenteuerlust, fremde Länder, gefährliche Reisen? Die Antwort darauf ist letztlich in der Frage zu finden, welche Prinzipien und Werte unserem Handeln zugrunde liegen, wofür wir Leben, welche Ziele wir verfolgen.

Wir leben in einer Welt mit unglaublich vielen Möglichkeiten, seien es Weltanschauungen, Sichtweisen oder Lebenskonzepte. Vielfalt und Pluralismus sind in unserer Zeit nicht nur Mode, sondern Programm. Interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass diese Toleranz und Vielfalt oftmals sehr abrupt endet. Das kann z. B. der Fall sein, wenn es um den christlichen Glauben geht. Richtet sich ein Mensch bewusst und konsequent nach Gottes Wort, ist es oft, als hätte er dadurch keinen Platz mehr in dieser Welt. Sehr oft wird so ein Mensch dann bemitleidet oder belächelt. Warum? Ist der christliche Glaube so etwas Besonderes? Warum hat die Toleranz unserer Zeit keinen Platz dafür? Sie hat doch sonst für alles Platz. Aber irgendwie scheint es über die Jahrhunderte immer das gleiche zu sein. Schon zur Zeit der ersten Christen hatten die Gesellschaften von damals Platz für alles Mögliche, nur nicht für den Glauben an Jesus Christus. Deshalb bekämpften sie die ersten Christen auf das Äußerste. Ähnlich ist es heute in Indien, wo eine Unmenge an Gottheiten verehrt, Christen aber immer mehr bekämpft und verfolgt werden.  

In der Bibel wird uns von einem Propheten namens Daniel berichtet, der schon in jungen Jahren in das feindliche Babylon verschleppt wurde. Als der noch junge Daniel sich in der fremden Umgebung nicht anpasste und nicht bereit war, seinen jüdischen Glauben aufzugeben, begab er sich damit in Gefahr. Markus Gesk fasst die Essenz dieser Geschichte der Bibel in der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts von ERF Medien Südtirol wie folgt zusammen: „Daniel gehorchte seinem Gewissen mehr als seiner Vernunft.“ Während andere für ihren eigenen Vorteil sorgten, kämpfte Daniel darum, auch in der fremden Umgebung Gott den ersten Platz in seinem Leben einzuräumen. Das war zur damaligen Zeit lebensgefährlich. Doch Daniels Treue wurde von Gott belohnt. Er schenkte ihm Erfolg und Gelingen und segnete ihn.

Was bedeutet es also, nach Gottes Geboten zu leben und zu ihm zu gehören? In erster Linie, dass wir den Mut aufbringen müssen, „anders“ zu sein. Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen. Ja, manchmal sogar mehr als unserem Verstand. Wir dürfen uns auch nicht davon beeindrucken lassen, ob andere das gut oder schlecht finden. Wer nach Gottes Willen und unter seinem Segen leben will, wird sich nach Gottes Wort ausrichten, denn nur dadurch er unabhängig werden von den Meinungen der Welt.

An der Geschichte des Propheten Daniel wird uns auch gezeigt, welche Prioritäten der junge Mann setzte, was ihn dazu brachte, Gott treu zu sein und wie er darauf reagierte, als die Welt ihn dafür mit dem Tod bedrohte. Nun muss das in unserem Leben nicht immer so sein wie bei Daniel. Es muss auch nicht heißen, dass wir z. B. nichts Gutes und Schönes genießen dürfen. Im Gegenteil. Gott freut sich, wenn wir Gutes und Schönes genießen, solange wir es nicht zu unserem Götzen machen und dadurch wieder zum Sklaven werden. Der Apostel Paulus schreibt in einem seiner Briefe: „Alles ist mir erlaubt — aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt — aber ich will mich von nichts beherrschen lassen!“ (Vgl. 1. Korinther, 6,14).

Wer also mit Gott lebt und Jesus als seinen Retter kennt, muss sich deshalb nicht in ein Kloster zurückziehen. Aber wir müssen Gott ernst nehmen, uns von ihm etwas sagen lassen. Denn er ist es, der uns davor bewahren kann, in tödliche Abhängigkeiten zu geraten. Genau das ist die Hilfe, die der allmächtige Gott uns durch seine Zehn Gebote zukommen lässt. Wie schnell können aktuelle Trends uns gefangen nehmen und uns davon abhalten, auf Gott zu hören. Wer aber auf Gott hört und sein Wort, die Bibel, ernst nimmt, der wird davor bewahrt.

„Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.“ Dieser Slogan stimmt wirklich. Bei Menschen, die Jesus Christus glauben und ihm vertrauen, sollte es unsere Liebe zu Jesus sein, die uns bewahrt, hilft und rettet – auch wenn wir dafür oftmals gezwungen sind, „anders“ zu sein.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der fünfte Teil einer Reihe zum Thema „Die großen Herausforderungen unserer Zeit“ mit Markus Gesk, Stefan Jung und Hannes Dobler.

Nutzungsbedingungen für diese Sendung

Das könnte Sie auch interessieren