26.02.2022

Ihr werdet Kraft empfangen

Darum hilft beten (Teil 6)

Dabei sollten sie überall in der näheren und weiteren Umgebung die Botschaft weitergeben, dass Jesus für die Sünden der ganzen Welt gestorben und am dritten Tage auferstanden war. Die Rede ist von den sogenannten „Jüngern Jesu“, die Jesus aus Angst verließen, als er festgenommen wurde, um nur nicht selbst in Schwierigkeiten zu geraten. Von Petrus wird uns erzählt, dass er Jesus, seinen Herrn und Meister, sogar verleugnete, indem er behauptete, ihn gar nicht zu kennen.

Es war also ganz offensichtlich, dass sie nicht stark, fehlerfrei und eigentlich auch nicht gut zu gebrauchen waren. Aber das alles zählte bei Gott offensichtlich gar nicht. Denn viel wichtiger als das, scheint zu sein, was Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt, den Jüngern ankündigte: „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde“ (Apostelgeschichte 1,8).

Wenn es eines gab, was die Jünger zu diesem Zeitpunkt nach der Kreuzigung und Himmelfahrt Jesu brauchten, dann war es Kraft. Das griechische Wort dafür ist „dynamis“, was wir im Deutschen aus Wörtern wie „Dynamit“ oder „Dynamik“ kennen, was man aber eigentlich auch mit „Energie“ übersetzen könnte. Jesus selbst will die Jünger – und das gilt auch für uns heute, für jeden seiner Nachfolger – mit „Kraft von oben“ ausstatten. Eine Kraft, die die Jünger damals brauchten und die auch wir heute so dringend brauchen, um Gottes Anforderungen, aber auch Forderungen zu erfüllen. Aber woher bekommen wir diese Kraft? Nun, diese Kraft bekommen wir durch den Heiligen Geist. Wenn wir Jesus gehorsam sein wollen, können wir das nur durch diese „Kraft des Heiligen Geistes“, indem wir in der Abhängigkeit von Jesus bleiben, der in uns lebt. Aus uns selbst heraus könnten wir den Anforderungen Gottes niemals gerecht werden, der bis heute sagt: „Geht in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die gute Botschaft“ (Vgl. Markus 16,15).

Das ist letztlich auch der Zweck dieser Kraft, mit der Gott uns durch den Heiligen Geist ausstattet - dass wir hinausgehen und Jesus Botschaft von der Erlösung allen Menschen überall auf der Welt bekannt machen. Jesus sagt: „Ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem also auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde“ (Apostelgeschichte 1,8). Es geht nicht um die Frage, ob wir tatsächlich Zeugen sein können. Wir sind es. Es stellt sich auch nicht die Frage, ob wir gute oder schlechte Zeugen sind. Natürlich wäre es auch gut, wenn wir „gute Zeugen“ wären. Aber vor allem geht es darum, dass wir „Zeugen sind“. Das Leben eines jeden Christen sollte vor allem immer das widerspiegeln, was Jesus uns wert ist – und zwar immer da, wo wir gerade sind. Auch an den Orten sollen wir Jesus bekennen und verkünden, wo wir vielleicht kurz zuvor noch versagt haben, was vielleicht alle mitbekommen haben.

Das heißt ganz konkret, dass jeder Christ sich auch heute eigentlich die Frage stellen sollte und muss: „Wo ist mein Jerusalem?“ Wo ist der Ort, wo die Leute uns und unser Versagen genau kennen? Jesus möchte, dass wir genau dort damit beginnen, seine Botschaft weiterzugeben. In immer größeren Schritten schickte er seine Jünger danach immer weiter hinaus, bis seine gute Nachricht schließlich die Enden der damaligen Erde erreicht hatte. Und heute? Wie ist es heute? Ich denke, zu diesem Auftrag Jesu sollte es eigentlich keine Fragen geben, nur den Gehorsam. Denn wer verstanden hat, worum es bei dieser Rettungsaktion, die Jesus ins Leben gerufen hat, geht, weiß: Es geht um die Errettung der Menschen durch Jesus vor ihrem ewigen Tod. Gott traut uns zu, dass wir den Menschen davon berichten, dass sie ohne Jesus für immer verloren gehen. Das ist eine Botschaft, die heute nur die wenigsten noch hören wollen, aber das sollte uns nicht stören, denn wann wollten Menschen schon die Wahrheit hören? Gott will, dass wir, in der Abhängigkeit von ihm, hinausgehen in alle Welt, um den Menschen diese Botschaft zu verkünden. Er möchte aber auch, dass wir begreifen, dass wir das nicht ohne ihn können. Deshalb schenkt er uns diese Kraft, die er bereits seinen Jüngern versprochen hat, diese „Kraft von oben“, die er auch uns heute schenkt, wenn wir in der Abhängigkeit von ihm bleiben. Deshalb kommt es letztlich auch gar nicht so sehr auf die Eignung eines Menschen und seine Fähigkeiten an, vielmehr geht es um diese Kraft, die Gott uns schenkt, wenn wir zu ihm gehören und nahe bei ihm bleiben. Dann ist es mehr oder weniger egal welche Begabungen oder besonderen Fähigkeiten wir haben, der Auftrag Gottes an seine Kinder ist für alle der gleiche: Wir sollen den Menschen von der Chance ihrer Errettung erzählen und das bezeugen, was wir selbst erlebt haben: dass Jesus Christus lebt und uns unsere Sünden vergeben kann.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der sechste Teil unserer Reihe zum Thema „Darum hilft beten“.

Nutzungsbedingungen für diese Sendung

Das könnte Sie auch interessieren