27.08.2021

Der Urknall und die Gottesfrage - Teil 1

Die Geheimnisse des Universums (Teil 5)

Das Universum war nicht schon immer da, sondern muss einen Anfangspunkt haben. Das sah die Wissenschaft bis vor 50 oder 100 Jahren noch anders. Da ging man davon aus, dass das Universum schon seit Ewigkeiten existiert und dass es deshalb auch keine Antwort auf die „Gottesfrage“ brauche. Denn ein seit Ewigkeit existierendes Universum setzt ja nicht unbedingt einen Schöpfer voraus. Doch dann stellte sich heraus, dass das Universum sich noch immer ständig erweitert. 1965 entdeckten die beiden Wissenschaftler Arno Penzias und Robert Woodrow Wilson dann beim Test einer neuen empfindlichen Antenne die sogenannte „kosmische Hintergrundstrahlung“ und damit den klaren Beweis dafür, dass das Universum einen Anfangspunkt haben muss. Dafür erhielten sie 1978 den Physiknobelpreis. Damit stand nun wieder die Frage eines Schöpfers im Raum, die man so lange zu verdrängen versucht hatte. Denn wenn das Universum einen Anfang hat, woher kam dann dieser Anfang? Woher stammen die Naturgesetze? Wer schuf das Universum?

Die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung war für alle atheistischen Wissenschaftler ein ziemlicher Schock und stellte von nun an ein Problem dar, das sich nicht beantworten ließ. Solange es keinen Anfang gibt, brauche ich auch keinen Anfänger. So hat es auch der berühmte Physiker und Buchautor Stephen Hawking einmal gesagt: „Wenn das Universum einen Anfang hatte, können wir von der Annahme ausgehen, dass es durch einen Schöpfer geschaffen worden sei. Doch wenn das Universum wirklich völlig in sich selbst abgeschlossen ist, wenn es also wirklich keine Grenze und keinen Rand hat, dann hätte es auch weder einen Anfang noch ein Ende; es würde einfach sein. Wo wäre dann noch Raum für einen Schöpfer?“ Doch nun ist da die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung, die einen klaren Beweis darstellt, dass das Universum einen Anfang hat und damit auch wieder die Frage nach dem Schöpfer.

Im Jahr 2003 fand man heraus, dass die im Jahr 1965 entdeckte Hintergrundstrahlung übriggebliebene Strahlung vom „Zeitpunkt Null“ sein muss. Das besagt, dass das Universum einmal begonnen haben muss und zwar winzig klein, kleiner noch als ein Atomkern. In diesem winzig kleinen Punkt muss aber bereits die gesamte Energie und Materie des ganzen Universums enthalten gewesen sein, weil Masse und Energie nach unserer bisherigen Erkenntnis niemals aus dem Nichts entstanden sein können. Deshalb stellt sich die Frage, wie diese Energie in das kleine „Pünktchen“ kam, aus dem später das gesamte Universum wurde. Das ist wissenschaftlich natürlich nicht zu ergründen, deshalb können wir die Entstehung des Universums letztlich auch nicht rekonstruieren. Doch eines ist inzwischen klar: dass kein kreativer und allmächtiger Schöpfer am Werk war, lässt sich nicht mehr ausschließen. Das Voranschreiten der wissenschaftlichen Erkenntnis ist faszinierend. Es ist, als würde Gott, der Schöpfer, den Menschen schön langsam, Stück für Stück alle Argumente aus der Hand nehmen, die dafür sprechen, dass das Universum ohne einen Schöpfer entstanden sein könnte.

Prof. Dr. Thomas Schimmel macht in der aktuellen Ausgabe des „Thema-des-Monats-Podcasts“ von ERF Medien Südtirol deutlich, dass Gott noch lange nicht entthront wird, wie viele Menschen glauben, bloß weil wir die Formeln finden, die er selbst eingesetzt hat. Die Formeln galten, schon lange bevor wir sie entdeckt haben. Naturwissenschaft ist wie eine Art von „Protokollführung“ über das, was die Natur seit Jahrhunderten tut. Wie erstaunlich ist es doch, dass alles in diesem riesigen Universum, jedes noch so kleine Molekül, mathematisch beschreibbaren Gesetzen folgt. Würden sich diese Gesetze, diese Naturkonstanten nur eine tausendstel Sekunde ändern, wäre alles menschliche Leben auf der Stelle ausgelöscht. Schon allein das beweist eigentlich, dass hinter der Entstehung des Universums weit mehr stecken muss als bloßer Zufall. Wir sind eben nicht nur „aus Versehen“ auf dieser Welt, sondern weil Gott uns geplant und gewollt hat. Er ist es auch, der unserem Leben Sinn und Ziel gibt. Je weiter die Wissenschaft fortschreitet, desto mehr können wir erkennen, dass es überhaupt kein Widerspruch ist, wenn ein Wissenschaftler an Gott glaubt. Im Gegenteil; die Wissenschaft führt uns von Jahrzehnt zu Jahrzehnt mehr dahin, dass wir beginnen, nach Gott zu fragen und ihn für seine großartige Schöpfung zu loben.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der fünfte Teil einer Reihe zum Thema „Die Geheimnisse des Universums“ mit Dr. Albrecht Kellner und Prof. Dr. Schimmel im ERF Südtirol.

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