01.09.2014

Wofür kämpft Israel?

"Wichtig sind vor allem die Reaktionen Ägyptens und Saudi-Arabiens, aber auch die der Vereinigten Arabischen Emirate", sagt Nahost-Experte Guido Steinberg von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) und fügt hinzu, dass es geradezu auffällig sei, "wie ruhig sie sind". Grund dafür ist der Wandel in der Bewertung der Muslimbruderschaft nach der Wahl des Islamisten Mursi zum ägyptischen Präsidenten im Sommer 2012. Als sich wenig später herausstellte, worum es den Islamisten letztlich geht, wurde Mursi gestürzt und Armeechef Abdel Fattah al-Sisi übernahm die Macht, der sich 2014 zum Präsident wählen ließ und seither hart gegen die Muslimbrüder vorgeht. Tausende Islamisten sitzen im Gefängnis. Ägypten hat nach eigenen Angaben an die 1.600 (!) Schmugglertunnel der islamistischen Hamas an der Grenze zum Gazastreifen zerstört. Inzwischen wurde  auch ein Großteil der Terrortunnel der Hamas von Gaza nach Israel von der israelischen Armee zerstört. Dafür mussten allerdings hunderte Menschen ihr Leben lassen. Das ist tragisch, und Israelis werden wieder von vielen als Mörder beschimpft. Die Fakten sprechen jedoch für Israel und gegen die Hamas. Deshalb ist diesmal alles anders.

Khaled Elgindy, der frühere Berater der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah,  sagte der "New York Times": "Das Pendel des Arabischen Frühlings ist zugunsten Israels ausgeschlagen, genauso wie es zuvor in die andere Richtung ausgeschlagen war. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die Geschichte an diesem Punkt zu Ende ist." Aaron David Miller vom Wilson Center in Washington meinte gegenüber der "New York Times": "Ich habe noch nie eine Situation wie diese erlebt, in der so viele arabische Staaten den Tod und die Zerstörung und den Schlag gegen die Hamas im Gazastreifen hinnehmen." Der Grund dafür ist die Abscheu und Angst der arabischen Machthaber vor dem politischen Islam, wie er sich derzeit zeigt. Denn egal wie die Organisationen sich nennen, IS, Boko Haram, Al-Shabaab oder Al-Kaida, Al-Nusra-Front oder Hamas, sie operieren mehr oder minder überall gleich. Was sie kennzeichnet, ist ihre Brutalität, ihr aus dem Islam kommender grenzenloser Hass und Fanatismus, gepaart mit einem irrationalen Kampfgeist und dem unbedingten Willen, Terror und Schrecken zu verbreiten. Wer das noch immer nicht sieht, der will es nicht sehen. Denken wir an die IS-Terroristen oder denken wir an die Meldungen, dass Hamas-Terroristen im Gazastreifen Arbeiter, die sie zuerst angeheuert hatten, ihre Terrortunnel zu bauen, anschließend hinrichteten, weil sie befürchteten, dass sie die Lage der Tunnel verraten könnten. Oder an die vielen palästinensischen Kinder, die zum Tunnelbau benutzt wurden, von denen, wie wir inzwischen aus authentischen Quellen wissen, mehr als 160 dabei umkamen. Was für eine Einstellung zum Leben zeigt sich in diesem Verhalten? In dieser Ideologie? In diesen Organisationen?

"Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde gemäß der Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt."
Die BIBEL, 2. Petr. 3,13

Viele halten den Konflikt mit der Hamas noch immer für ein Problem der Israelis. Doch islamische Kämpfer agieren inzwischen bereits an vielen Schauplätzen der Welt – hauptsächlich in Afrika und im Nahen Osten. IS-Truppen in Syrien und dem Irak, Boko Haram in Nigeria, Al-Shabaab in Somalia, Al-Kaida im Norden von Mali und dem Jemen. In all diesen Gebieten geht es den islamischen Kämpfern darum, Christen und andere religiöse Minderheiten zu vertreiben und auszurotten, um einen sogenannten "islamischen Gottesstaat" nach dem Scharia-Recht zu errichten. Wie dieses islamische Recht aussieht, wissen wir inzwischen zur Genüge: Dieben werden die Hände abgehackt und Frauen werden unterdrückt. Von Toleranz gegenüber Minderheiten wird geredet; in der Realität jedoch gibt es sie nicht. Als Europäer sollten wir daran denken, dass das, was im Nahen Osten geschieht, schon morgen das Problem unserer Länder sein wird. Denn wogegen Israel heute kämpft, dagegen werden wir uns morgen in Europa wehren müssen. Erinnern wir uns an die Situation nach der Jahrtausendwende, als die Flugzeuge in die Twin Towers von New York rasten. Damals hatte auch niemand mit der Möglichkeit gerechnet, dass so etwas überhaupt passieren könne. Gleich darauf herrschte in den Ländern Europas Terroralarm. Diese Situation kann schneller wieder eintreten, als wir für möglich halten. Israel kämpft zum Schutz der eigenen Zivilbevölkerung, doch es kämpft gleichzeitig für uns alle. Denn was Israel an betrügerischen Methoden und Grausamkeiten der Islamisten aufdeckt und entlarvt, hilft ganz Europa, ein klareres Bild der Bedrohung zu bekommen, die im Prinzip bereits mitten unter uns ist, selbst wenn wir sie noch nicht spüren oder für möglich halten. 

"In jenen Tagen werden zehn Männer aus Völkern aller Sprachen einen Mann aus Juda an seinem Gewand fassen, ihn festhalten und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört: Gott ist mit euch."
Die BIBEL, Sacharja 8,23

Israels Gegner ist die islamistische Hamas. Diese Terrororganisation ist seit ihrer Machtübernahme in Gaza im Jahr 2007 verantwortlich für mehr als 10.000 Raketenangriffe gegen die israelische Zivilbevölkerung. Sie gräbt Tunnel unter der Grenze hindurch auf israelisches Gebiet, um Terroranschläge und Entführungen durchzuführen. Ihre Kämpfer verkleiden sich oftmals in israelische Uniformen. Sie lagern Raketen und Waffen in Wohnvierteln, Schulen, Moscheen, Krankenhäusern und sogar UN-Gebäuden und machen diese Gebäude dadurch bewusst zu militärischen Zielen der israelischen Armee. Die Hamas unternimmt nichts zum Schutz ihrer eigenen Bevölkerung, sondern missbraucht sie als menschliche Schutzschilde für ihre Waffenlager. Wenn Israel die Zivilbevölkerung vor einem Angriff warnt, hindert die Hamas die Menschen an der Flucht. Die perfide Kalkulation, die dahintersteckt, ist simpel: Je mehr Tote es gibt, desto günstiger die Kommentare der Journalisten in den Medien für die Palästinenser. 

"Ja, der Herr lässt alle Völker vereint gegen Jerusalem in den Krieg ziehen. (...) Doch dann wird der Herr selbst gegen diese Völker in den Kampf ziehen, so wie er es schon früher getan hat."
Die BIBEL, Sacharja 14,2-3

Inzwischen ist bekannt, dass Israel mehr als jede andere Armee in den Schutz der gegnerischen Zivilbevölkerung investiert. Bevorstehende Angriffe werden mit Flugblättern, telefonischen Anrufen und Warnschüssen angekündigt. Ab und zu werden Angriffe, die Zivilisten gefährden, sogar abgebrochen. Israel hält auch die Versorgung der Bewohner von Gaza mit Wasser, Energie, Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff aufrecht. Das alles sind Maßnahmen, die in keiner anderen Auseinandersetzung im Nahen Osten Anwendung finden. Bleibt die Frage, wann wir Europäer erkennen, wie die Fakten wirklich sind. Denn ob IS im Irak oder Hamas in Gaza – die Ziele der Islamisten sind inzwischen bekannt. Es geht um die Ausschaltung aller Andersglaubenden und letztlich um die Weltherrschaft des Islam.

Das könnte Sie auch interessieren