01.12.2017

Wer ist Jesus für die Welt und für jeden von uns?

Es gibt Menschen, die zweifeln, dass Jesus tatsächlich geboren wurde. Doch auch wenn die Zahl derer, die daran zweifeln eher größer als kleiner wird; dieser Zweifel ist lächerlich. Jesus wurde in Bethlehem geboren und lebte zu der Zeit, von der die Bibel uns berichtet. Das bezeugen Überlieferungen wie die des Justin des Märtyrers (165), der davon berichtet, dass die Geburtsgrotte in Bethlehem schon im zweiten Jahrhundert ein Heiligtum der Christen war.
Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus hat zwar keine vollständige Chronik des Lebens Jesu hinterlassen, doch er berichtet von der Kreuzigung Jesu. Die Bibel selbst nennt insgesamt sieben historische Bezüge, um die Zeit des öffentlichen Wirkens Jesu exakt zu datieren: „Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas." (Vgl. Lk 3,1-2) Es war also eine ganz bestimmte Zeit und ein ganz bestimmter Ort, an dem Jesus geboren wurde. Allein die Tatsache, dass Christen zu der Zeit, als das Neue Testament geschrieben wurde, viele Gegner hatten, ist eine Garantie für die historische Richtigkeit der Bibel. Hätten die Verfasser des Neuen Testamentes auch nur einen Teil ihrer Schriften nicht belegen können, hätte man das sofort gegen sie verwendet. Deshalb wurde alles äußerst korrekt dargestellt, um nur ja keine Angriffsfläche zu bieten.

Was wissen wir von Jesus?

Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut, der geweint und gelacht hat, sich freute und auch trauern konnte. Er trank und aß und feierte mit den anderen und konnte sich auch ärgern. Es wird uns sogar davon berichtet, dass er müde werden konnte, in der Kälte fror und Schmerzen empfand wie wir. Gleichzeitig war Jesus aber auch weit mehr als ein Mensch, das hatte er mehr als einmal durch seine unglaublichen Wunder bewiesen. Er war, wie der Hauptmann am Tag der Kreuzigung sagte, „tatsächlich Gottes Sohn!" (Mk 15,39) Wenn wir heute an Jesus denken, erinnern wir uns vielleicht vor allem an die Gleichnisse, die Jeus erzählte. Wie z. B. das vom verlorenen Sohn, dem verlorenen Groschen oder dem armen Lazarus. Vielleicht kennt der eine oder andere noch einige Sätze aus der Bergpredigt wie z. B.: „Liebet eure Feinde! Tut Gutes denen, die euch hassen", oder „Selig, die arm sind im Geiste, denn ihnen gehört das Himmelreich!" Die meisten werden schon einmal etwas von den Wundern Jesu gehört haben, wie z. B. das Wunder der Brotvermehrung, bei der aus fünf Broten und zwei Fischen mehr als 5000 Männer, Frauen und Kinder satt wurden. Jesus heilte aber auch viele Menschen und weckte sogar Tote auf. Doch alles das waren nur Zeichen seiner göttlichen Macht. Die eigentliche Bestimmung, warum Jesus auf diese Welt kommen musste, war sein Erlösungswerk, das er durch seinen Tod am Kreuz vollbrachte. Nun können wir darüber denken, wie wir wollen; Tatsache ist, dass wir alle dazu verurteilt sind, einmal zu sterben. Egal ob arm oder reich, einmal müssen wir alles hinter uns lassen und diese Welt, nackt wie wir sie betreten haben, wieder verlassen. Jesus sagt uns aber, dass dieser irdische Tod – vor dem wir alle Angst haben – gar nicht mal das Schlimmste ist. Vielmehr sollten wir uns vor dem Tod unserer Seele fürchten. Wer nämlich die Erlösung Jesu, die er durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz anbietet, nicht annimmt, wird nach dem irdischen Tod auch noch den ewigen Tod sterben.

„Die meisten Menschen leben, als steuerten sie rückwärts einem Abgrund zu. Sie wissen, hinter ihnen gähnt ein Abgrund, in den sie jeden Augenblick stürzen können, aber sie richten ihre Blicke nicht auf ihn, sondern erheitern sich an dem, was sie sehen."
Leo Tolstoi (1828-1910)

Diese Aussage Jesu ist so hart, dass wir sie in unserer Zeit einfach nur verdrängen und uns  etwas vorgaukeln lassen. Aber Jesus sagt klar und eindeutig, dass er letztlich nur deshalb in diese Welt gekommen ist, um uns vor diesem ewigen Tod zu erretten. Erst wenn wir diese Dimension der Geburt Jesu verstanden haben, können wir verstehen, was Jesus für die Welt und für uns alle bedeutet. Welch unglaubliche  Bedeutung sein Kommen in diese Welt für uns alle hat. Er ist gekommen, um uns vor dem ewigen Tod zu erretten. Das geschieht, wenn wir seine Errettung annehmen, ihm glauben und vertrauen und demütig zu ihm kommen, damit er uns unsere Schuld vergeben kann, die wir im Laufe unseres Lebens anhäufen wie eine Last, die uns nach unserem irdischen Tod in die Tiefe reißt, wenn Jesus uns diese Last nicht vorher abnimmt und uns stattdessen das ewige Leben schenkt.

Was sagt uns Jesus über sich selbst?

Jesus selbst sagt von sich, dass er die Antwort auf die großen Fragen unseres Lebens ist. Er sagt z. B.: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben – niemand kommt zum Vater, außer durch mich." (Joh 14,6) Das heißt sinngemäß: „Durch die Beziehung zu mir könnt ihr zu Gott kommen – und zwar ausschließlich durch mich." Allein diese Aussage ist für die Welt von heute wieder von einer solchen Sprengkraft, dass die Welt sie nicht mehr hören kann, weil sie an die Gleichwertigkeit der Religionen glaubt. Von dieser Gesinnung, die sich nicht mehr zu Jesus Christus, dem einzigen Weg zu Gott, bekennt, sagt die Bibel allerdings, dass sie eines Tages einen grausamen Diktator an die Macht bringen wird, der alle bisherigen Diktatoren in den Schatten stellen wird (vgl. 1Joh 4,2-3).

„Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm."
Die BIBEL, 1Joh 4,16

Jesus sagt auch: „Ich bin das Brot des Lebens." (Joh 6,35) Da können wir uns fragen, was er damit meint. Aber das ist gar nicht so schwierig zu beantworten. Denn Psychoanalytiker beschreiben uns Menschen oft als von Hunger getriebene Wesen. Mit einem Hunger nach Leben, Liebe, Sicherheit, Anerkennung und Bedeutung. Das sind zwar alles legitime Sehnsüchte des Menschen. Wenn sie aber nicht rechtzeitig und ausreichend gestillt werden, beginnen wir, sie an den falschen Orten zu stillen und geraten dadurch in Abhängigkeiten, die nicht selten bis zum Tod führen. Jesus sagt sinngemäß: „Ich kann euren Lebenshunger stillen. Wer mir glaubt und vertraut, der wird erleben, dass ich ihm diesen Lebenshunger zu stillen vermag, indem ich ihm den Weg zeige, der zum ewigen Leben führt, das nur ich ihm geben kann."
„Ich bin das Licht der Welt." (Joh 8,12) Licht ist das, was wir brauchen, wenn wir im Dunkeln sind. In diesem Moment brauchen wir Licht, mehr als alles andere. Viele leben in unserer Zeit orientierungslos in den Tag hinein, während ihre Jahre vergehen. All diesen Menschen sagt Jesus: „Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Joh 8,12) Jesus bleibt dabei aber nicht stehen, sondern geht noch weiter und kommt zu der alles entscheidenden Aussage, indem er sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben." (Joh 11,25) Selbst wenn wir alles Glück der Welt hätten und alle Sehnsüchte gestillt, bliebe dennoch eine Frage für jeden von uns offen und die lautet: „Was kommt nach dem Tod?" Denn welchen Sinn hat das Leben, wenn nach 40, 50 oder gar 100 Jahren doch alles aus ist? Deshalb ist die Frage vom Leben nach dem Tod von existentieller Bedeutung für jeden von uns. Wer aber gibt uns darauf eine Antwort? Wer gibt eine Hoffnung, wenn der geliebte Freund oder Angehörige stirbt? Wer oder was kann uns wirklich trösten? Wer kann mehr dazu sagen als „Aufrichtiges Beileid!" oder „Kopf hoch!"? Jesus – nur er. Denn nur er sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt." (Joh 11,25) Sind das nicht geradezu unglaublich machtvolle Worte, die er uns hier sagt? Aber Jesus bleibt auch da nicht stehen, sondern sagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen." (Mt 11,28) Jesus ist also nicht nur in dem, was er war, einmalig. Er ist es auch in dem, was er sagte. Daran wird sichtbar, wie sehr Gottes Liebe zu uns Menschen in Jesus zum Ausdruck kommt. Jeder, aber auch wirklich jeder kann diese Liebe verstehen und ergreifen. Wer sich  jedoch nicht davon ergreifen lässt, der darf sich dann auch nicht wundern, wenn er einmal feststellen wird, dass er das Größte und Wichtigste in seinem Leben verpasst hat, nämlich Gottes Angebot der Errettung vom ewigen Tod anzunehmen.
„Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe." (Joh 10,11) Das ist nicht nur ein schönes Bild aus dem Leben der damaligen Zeit. Es ist auch eine Aussage, die Jesus macht, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Denn was kann es Höheres geben, als dass Jesus uns sagt, dass er für uns sorgt – und zwar so, dass er sogar sein Leben für uns hingibt? Sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten haben es möglich gemacht, dass wir über den Tod hinaus leben können. Jeder, der zu Jesus kommt, ihm sein Versagen bekennt, an ihn glaubt und nach seinen Geboten lebt, wird frei von Schuld und erhält das Recht ewig zu leben bei Gott. In der Bibel heißt es darüber: „Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal." (Offb 21,4)

Das alles sollten wir bedenken, wenn wir Weihnachten feiern

Wer also zu Jesus sagen kann: „Herr, jetzt habe ich verstanden, worum es zu Weihnachten geht. Jetzt möchte ich mich dir anschließen und dich bitten: Rette mich! Ich will nicht verloren gehen. Denn jetzt weiß ich auch, was es dich gekostet hat, mich vom Tod zu erretten. Ich möchte nicht einen Tag noch weiter hochmütig daran vorübergehen! Hilf mir, dass ich das alles jetzt nicht nur sage, sondern dich auch tatsächlich in meinem Herzen als meinen Herrn annehme, wie du es geboten hast!" Wer das sagen kann, der kann sicher sein, dass Gott ihn erhört und aus ihm ein Kind Gottes macht, wie er es uns verheißen hat.
Jesus hatte Mitleid mit allen, die demütig zu ihm kamen. Mit Zerbrochenen und Geschundenen, Außenseitern, Leprakranken und Prostituierten, kurzum mit jedem, der mit offenem Herzen zu ihm kam. Die Bibel berichtet uns auch davon, wie diese Begegnungen mit Jesus die Menschen veränderte. Wer vorlaut und unverantwortlich war, wurde ernsthaft, und jene, die zweifelten, konnten am Ende glauben. Nur so ist auch zu erklären, wie aus einer Handvoll verängstigter Fischer und Zöllner eine dynamische christliche Gemeinschaft werden konnte, die nach der Kreuzigung Jesu das große römische Weltreich in nur 300 Jahren völlig durchdringen und letztlich überwinden konnte – und das trotz massiver Verfolgung, Folter und öffentlicher Hinrichtungen zahlloser Christen. Napoleon Bonaparte (1769-1821) sagte einmal: „Ich kenne die Menschen und ich sage Ihnen, dass Jesus kein gewöhnlicher Mensch ist. Zwischen ihm und jeder anderen Person in der Welt gibt es keinen Vergleich. Alexander, Cäsar, Karl der Große und ich haben Weltreiche gegründet. Aber auf was gründeten wir diese Kreationen unseres Genies? Auf Gewalt. Jesus Christus gründete sein Reich auf Liebe."

Von dem neuen Lebensgefühl

Menschen, die vorher in Angst und Schrecken vor ihren unberechenbaren Götzen lebten, wurden mutig und unerschrocken. So war das, als der Siegeszug des Christentums begann. Heute kennen wir diese Form der Angst, wie sie die Menschen der damaligen Zeit quälte, aus den Ländern, wo Götter- und Geisterglaube noch verbreitet ist – angefangen vom indianischen Schamanismus bis hin zum Viel-Götter-Glauben der Hindus.

„Allein um das Wort: 'Lasset die Kindlein zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich', möchte ich immer Christ bleiben."
Carl Ludwig Schleich (1859-1922)

Als in der Zeit der ersten Christen sogar Sklaven durch das Gebot, den Feiertag zu heiligen, den tödlichen Kreislauf ununterbrochener Arbeit durchbrechen konnten, weil der Gott des Judentums und der Christen allen Menschen diese schöpferische Pause gönnte, änderte sich auch in diesen Bereichen des Lebens sehr vieles. Im Grunde waren alles das bahnbrechende Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit – und wer brachte sie? Die durch die Diaspora in alle Welt versprengten Juden und Christen, die aufgrund der Kraft des auferstandenen Jesus aufbrachen, um die Botschaft von Jesus Christus den Menschen zu verkünden.

Wie gehen wir heute mit diesen Errungenschaften um?

Heute lachen viele über diese Errungenschaften und spotten, anstatt unendlich dankbar dafür zu sein. Die Gesellschaften bewegen sich heute tatsächlich wieder zurück zu heidnischen Vorstellungen. Aber damals als der christliche Glaube sich in den ersten Jahrhunderten nach der Kreuzigung Jesu so unglaublich dynamisch verbreitet hat, lag es auch daran, dass Sklaven wie Freie, Frauen wie Männer davon angezogen und erfasst wurden und ein neues, befreites Lebensgefühl entdecken durften. Heute wird alles daran gesetzt, dass die Gebote Gottes, die uns zum Leben führen, relativiert und umgangen werden. Wer diese Entwicklung verfolgt, kann eigentlich nur noch staunen, wie dumm und überheblich die Menschen des 21. Jahrhunderts geworden sind, dass wir diese weltverändernden Werte so gering achten, die einst die ersten Christen unter Einsatz ihres Lebens in die heidnische Welt hinaustrugen, um  den Menschen zu helfen und sie zu befreien.

„Advent ist die Zeit der Erschütterung, in der ein Mensch wach werden soll!"
Alfred Delp (1907- 1945)

Heute verlieren wir immer mehr von diesen großen Errungenschaften. Gleichzeitig stellen wir fest, dass sich unsere Welt nichts mehr ersehnt als diese lebensfördernden und Leben entfaltenden Werte, die letztlich nichts anderes sind als eine Form der Liebe, die Jesus Christus uns in die Welt gebracht hat. Wenn wir Weihnachten feiern, sollten wir uns daran erinnern. Auch sollten wir nicht vergessen, dass Jesus gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6) Denn diese Worte Jesu sind die vielleicht wichtigsten Worte des Heilandes dieser Welt, dessen Geburt wir in den nächsten Tagen feiern. Ihn können wir ehren, wenn wir ihm glauben.

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