01.09.2013

Was brauchen unsere Kinder heute?

Einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts mafo.de zufolge antwortetet eine überwältigende Mehrheit der Väter und Mütter auf die Frage, was eine gute Erziehung ausmache, „dass ich meinem Kind etwas zutraue“ (83,9 Prozent). 83,4 Prozent fanden es wichtig, Kindern Liebe, Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. „Authentisch zu sein“ und „auf das eigene Bauchgefühl zu achten“ waren für 38 Prozent der Befragten Merkmale guter Eltern. Erziehungs-Experten zufolge ist es vor allem wichtig, Kindern Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Eltern, so sagen sie, müssten gar nicht perfekt sein und könnten ihre Familienkultur getrost selbst gestalten. Doch warum scheitern dann trotzdem so viele Väter und Mütter in ihrer Erziehungsarbeit?

Der große Zerfall

In der Physik gibt es das bekannte Grundgesetz der Entropie. Nach diesem „Gesetz vom Zerfall“ nehmen Unordnung und Chaos ständig zu. Die einzige Möglichkeit, diesen Prozess aufzuhalten, wäre es, dem System von außen Energie zuzuführen – was aber in einem geschlossenen System nicht möglich ist. Im Prinzip erleben wir dieses Gesetz tagtäglich; selbst im Weltall, so sagen uns die Astronomen, streben die Himmelskörper immer weiter auseinander.
Ordnung und Fruchtbarkeit Was auch immer uns Evolutionstheoretiker sagen, wir wissen, dass Ordnung nicht von allein entsteht. Jeder Apfelbaum muss beschnitten werden, damit gute Äpfel darauf wachsen. Wilde, nutzlose Äste, die dem Baum nur Saft rauben, müssen weg, damit jene besser wachsen, auf denen die Früchte reifen. Dieses Prinzip sehen wir überall in der Natur – und auch bei uns Menschen. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, jedes Kind braucht zunächst Menschen (am besten seine Eltern), die es hegen und pflegen, ihm Lebensraum schaffen und ihm dadurch Leben im eigentlichen Sinn ermöglichen. Ein sich selbst überlassener Mensch verwildert und zerstört oft genug sein eigenes Leben und das anderer.

„Ich mag keine Ja-Sager um mich herum. Ich will, dass jeder mir die Wahrheit sagt – auch wenn es ihn seinen Job kostet.“
Samuel Goldwyn (1879 -1974),
amerikanischer Filmproduzent

Das Ziel von Erziehung ist die Entfaltung des Lebens

Erziehen bedeutet das Heranbilden einer Persönlichkeit. Wo immer sich das im Rahmen von Sicherheit, klarer Orientierung und Geborgenheit ereignet, sind wesentliche Weichen für Beziehungs- und Konfliktfähigkeit im späteren Leben gestellt. Ob diese Chancen auch ergriffen werden, ist eine andere Frage. Aber zumindest kennen sie den Weg.

In jeder Form von Erziehung kommt es zur Prägung

Am Anfang jeder Erziehung steht die Frage, welches Gottes- und Menschenbild Eltern selbst haben und demzufolge auch ihren Kindern vermitteln. Darüber sollten sich alle Eltern im Klaren sein. Denn daran entscheidet sich, wie sie ihre Kinder prägen. Das mag uns gefallen oder nicht – wer Kinder erzieht, prägt sie auch. Ja selbst, wer gemäß dem Laissez-faire-Prinzip bewusst auf erzieherische Maßnahmen verzichtet, prägt seine Kinder dadurch! Diese Prägung wird sich auf die Entfaltung ihres Lebens und auf das anderer Menschen entweder förderlich oder hinderlich auswirken, weil das Leben in einem Menschen immer gemäß seiner Prägung Gestalt gewinnen wird.

„Jede Erziehung ist wie eine Hand­reichung zur Selbsterziehung.“
Eduard Spranger (1882 -1963),
deutscher Philosoph und Pädagoge

Christen haben einen besonderen Schatz, der das Leben ihrer Kinder zutiefst prägen und bereichern kann

An unserer Sicht des Lebens wird sich entscheiden, ob unsere Kinder in Beziehungs- und Vertrauensfähigkeit, Freiheit und Weite, Hoffnung und Liebe hineinwachsen oder in Misstrauen, Angst, Enge, Beziehungslosigkeit, Resignation, Selbstablehnung und Gleichgültigkeit.

Ohne Gott entfaltet sich das Böse

Wo Gott in einer Gemeinschaft keine Bedeutung mehr hat, verliert der Mensch seine wahre Bestimmung. Er verliert auch Orientierung und Sinn. Solche Menschen können am Ende nicht mehr unterscheiden, was lebensfördernd oder lebenszerstörend ist. Das führt unweigerlich zum Zerfall von Gemeinschaft und Gesellschaft. Und genau das geschieht in unserer Zeit: Gott wird mehr und mehr ausgeblendet. Als Konsequenz daraus werden Werte wie Wahrheit, Ordnung, Liebe und Gerechtigkeit relativ, verlieren ihre Bedeutung. Wer Gott, der das Leben, der Friede und die Liebe ist, ablehnt, der fördert dadurch Verwahrlosung, Isolation und Tod. Das mag hart klingen und für manchen vielleicht auch unverständlich. Doch es ist so und kann im täglichen Leben tausendfach beobachtet werden.

„Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn gerade für solche wie sie ist das Himmelreich.“
Die BIBEL, Matthäus 19,14

Wo hingegen der christliche Gott der Liebe herrscht und anerkannt wird, entsteht Leben. Davon wird uns in der Bibel auf den ersten Seiten berichtet. Denn bereits vor der Erschaffung des Menschen, so lesen wir, hatte Gott Licht und Ordnung in die Finsternis gebracht. Desgleichen verlangt Gott von uns als Väter und Mütter, dass wir ordnend ins Leben unserer Kinder eingreifen. An uns Eltern liegt es, im Leben eines Kindes Licht von Finsternis, Gut von Böse zu trennen. Wer Erziehung einmal vor diesem Hintergrund sieht, wird nicht mehr aufhören zu staunen. Voraussetzung dafür ist, dass Eltern selbst diesen Weg zurückgelegt haben, um ihr Kind anleiten zu können. Denn als Eltern sind wir Vorbilder, ob wir es wollen oder nicht. Jedes Kind erlebt Vater und Mutter als Vorbild.

„Bevor ich heiratete, hatte ich sechs Theorien über Kindererziehung. Jetzt habe ich sechs Kinder und keine Theorie.“
John Wilmot, Earl of Rochester
(1647 -1680), englischer Dichter

Interessanterweise haben Eltern in den Augen ihres Kindes gerade in der ersten Phase seiner Entwicklung zunächst alle Qualitäten Gottes wie Allmacht, Allwissenheit, Stärke, Fürsorge usw. Jetzt liegt es an ihnen, ihr Kind mit Gott, seinem Lebensquell und Ursprung, vertraut zu machen, es in die Beziehung zu Gott einzuführen und sein Leben in der Gemeinschaft mit Gott zu verankern.

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