01.11.2010

Warum dankbar sein?

Wer eine unbefriedigende Lebenssituation verändern oder eine alte Gewohnheit aufgeben möchte und es immer und immer wieder nicht schafft, der weiß, wie schwer es ist, eine wirkliche Veränderung herbeizuführen, und welche Entschlossenheit es dazu braucht, bis es gelingt. Das trifft vor allem dann zu, wenn alte Wunden aus der Vergangenheit die wahre Ursache für eine Gewohnheit oder eine Störung sind. Solche Störungen können die Entwicklung eines Menschen manchmal ganz erheblich behindern, wenn nicht sogar blockieren. So fragt der bekannte amerikanische Psychologe Lawrence J. Crabb in einem seiner Bücher: Kann eine Frau, die als Kind missbraucht wurde, wirklich ihre Sexualität genießen? Können Menschen, die sich zu viele Sorgen um ihre Kinder oder das Geld machen, oder Paare, deren Ehe nicht aufregender ist als die x-te Wiederholung eines Fernsehkrimis, sich wirklich ändern? Die Antwort ist: Ja. Doch oft gelingt diese Veränderung nur über den Weg der Erkenntnis, über ganz bewusste Vergebung oder Umkehr. Erst dann kann es geschehen, dass aus einer Blockade wieder Lebensglück und aus Unzufriedenheit wieder Zufriedenheit wird. Aus Undankbarkeit Dankbarkeit und aus Depression ein mutiges Weitergehen im Leben. All das ist möglich.

Doch bevor ein Mensch eine solche Veränderung erfährt, müssen manchmal noch viele Irrwege gegangen werden. In der Regel ist es so, dass der Prozess der Veränderung damit beginnt, dass wir zugeben und erkennen, wie wichtig und notwendig die Veränderung tatsächlich ist. Solange der Leidensdruck nicht wirklich groß ist, möchten wir nämlich oft etwas ändern, aber wir möchten es nicht konsequent genug. Erst wenn der Leidensdruck oder die Erkenntnis und Reife eines Menschen entsprechend fortgeschritten sind, beginnt er in der Regel, sich ernsthaft mit dem Problem auseinanderzusetzen. Das ist dann oft auch der erste Schritt zur Überwindung.

Veränderung ist möglich

So lautet der Titel eines Buches von einem unserer ERF Autoren. Und es stimmt. Veränderung ist möglich. Denn tatsächlich verändern wir Menschen uns ständig von der Geburt bis zum Tod. Das bedeutet aber auch, dass wir nie fertig sind, sondern uns unser ganzes Lebens lang mit Problemen, Krankheiten, Konflikten und seelischen Belastungen auseinandersetzen müssen und im Zuge dieser Auseinandersetzungen auch herausgefordert werden, uns zu hinterfragen, zu korrigieren und uns gegebenenfalls auch zu verändern. Viele Menschen denken, wenn sie sich eine Veränderung wünschen, an ganz konkrete Veränderungen in ihrem Leben. Das kann das Rauchen sein, das einer aufgeben möchte, oder mehr Umsicht im Umgang mit anderen Menschen. Es kann die gewünschte Veränderung im Bereich der Ernährung sein bis hin zu Veränderungen in Ehe und Familie. Wer solche Veränderungen im Leben anstrebt, muss sich oft auf einen Weg einstellen, der länger sein kann, als es ihm lieb ist. Es muss nicht so sein, aber es ist in der Realität oft so. So erkennt ein Alkoholiker vielleicht, dass er mit dem Trinken aufhören muss, beginnt auch, seinen Entschluss umzusetzen, fängt dann aber immer wieder zu trinken an. Erst wenn es so weit ist, dass der Leidensdruck immer größer geworden ist, gelingt dann auch der Schritt in die Abstinenz.  

Aber gibt es nicht auch andere Wege, frei zu werden?

Doch, es gibt sie. Einer der interessantesten und vielleicht spektakulärsten ist der Weg mit Gott. Die Bibel lehrt uns, dass Gott uns annimmt, wie wir sind. Doch möchte er keinen von uns so lassen wie wir sind, sondern uns zu unserem Glück und unserer Freude hin verändern. Das Falsche, Aufgesetzte, ja, vielleicht auch Bösartige soll uns nicht länger bestimmen und uns die Freude am Leben rauben. Wer im Glauben Gott zu vertrauen beginnt, kann frei werden und muss nicht mehr tun, was er letztlich nicht tun möchte.

Wie aber geht das?

Wir sind Menschen. Mensch sein aber heißt, dass wir aufrecht gehen und imstande sind, nach oben zu blicken. Damit ist bereits zum Ausdruck gebracht, worum es geht. Ein Mensch, der seinen Kopf nicht hängen lässt, der nach oben schaut und eine Beziehung zu seinem himmlischen Vater beginnt, dem kann geholfen werden. In der Bibel gibt es sehr viele Stellen, wo genau das zum Ausdruck kommt: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? (Ps. 121, 1), Wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet! (Lk. 11, 10) oder Für den, der glaubt, ist alles möglich! (Mk.9, 23) Alle diese Stellen zeigen, dass Gott uns helfen möchte. Er gibt uns diese Worte als Zusagen, die uns begleiten und helfen sollen auf unserem Weg mit Gott. Diese Zusagen sind mehr als nur eine vage Hoffnung für uns Menschen, es sind verbindliche Worte Gottes, an denen wir uns orientieren können. Die Bibel geht sogar soweit, dass sie an einer Stelle davon spricht, dass wir neue Menschen werden können, wenn wir Gottes Angebot annehmen. Wer sich also in seiner Haut, wie wir es so treffend sagen, gar nicht mehr wohl fühlt und den alten Menschen mit seinen Gewohnheiten und Lastern oder unbefriedigenden Lebenssituationen hinter sich lassen und neu beginnen möchte, der kann dies im Sinne der Bibel tun. Wer sich eine solche Veränderung wirklich von Herzen wünscht, kann sich im Glauben an Christus wenden und diese unglaubliche Veränderung erfahren. Denn es steht in der Bibel:   Wer zu Christus gehört, ist ein neuer Mensch geworden. Was er früher war, ist vorbei; etwas ganz Neues hat begonnen. Das hat Gott getan. (2. Kor. 5, 17-18). Dieses Neu-Werden, wie die  Bibel es hier beschreibt, ist wie ein Geschenk von Gott. Gleichzeitig ist es dieser Weg, den wir als den spektakulärsten Weg der Veränderung im Leben eines Menschen kennen. Es gibt viele tausend Beispiele von Menschen, die bezeugen können, dass es diese Möglichkeit der Veränderung tatsächlich gibt.

Wie aber ist das Neuwerden zu verstehen?

Der bekannte Psychotherapeut und Buchautor Reinhold Ruthe schreibt: Wenn Gott Menschen verändert, verhält es sich so wie bei dem Gleichnis vom Hochzeitsfest
(Mt. 22, 1-14). Der König lädt die Leute von der Straße, Gute und Schlechte. Sie sind seine Gäste. Er ist der Gastgeber. Sie werden beschenkt. Sie bringen nichts mit, nur sich selbst. Der Eintritt in den Festsaal ist kostenlos. Der Eintritt in Gottes Reich ist ohne Bedingungen. Aber als sich der König die Gäste anschaut, entdeckt er, dass da ein Gast sitzt, der ohne ein festliches Gewand eingetreten ist.
Dazu müssen wir wissen, dass es im Orient damals üblich war, dass Könige den geladenen Gästen Festgewänder schenkten. Wenn es hier also heißt, dass der König einen sieht, der mit seinem Gewand, mit seiner Straßenkleidung dasitzt, dann bedeutet es, dass er sich nicht beschenken ließ. Er wollte so, wie er war nämlich mit seinen selbst erworbenen Kleidern an der Festtafel sitzen. Wir wissen aus der Bibel, wie die Geschichte weitergeht. Der König lässt ihn vor die Tür werfen.

Wer sich von Gott beschenken lässt, wird Veränderung erfahren

Aber heißt das, dass meine Erbanlagen, meine Erziehung, meine Sozialisation völlig bedeutungslos werden? Vielleicht sogar ausradiert, ganz ohne Wirkung? Ganz sicher nicht. Die Vergangenheit reicht auch nach diesem Beschenkt-werden von Gott in unsere Gegenwart herein. Und unsere Ursprungsfamilie wird unsere Persönlichkeit auch weiterhin mitbeeinflussen. Wahrscheinlich sitzen auch alle eintrainierten Verhaltensweisen noch immer tief in uns und werden uns vielleicht auch weiterhin prägen. Aber und hier kommt es nun, das große Aber von nun an darf ich mich verändern und niemand kann mich ernsthaft daran hindern, wenn ich es nur will, weil Gott mir dabei hilft.

Wie aber hilft Gott?

Indem er uns zu allererst durch sein Wort, die Bibel, sagt, was gut für uns ist. Damit hält er uns auch einen Spiegel vor, in dem wir uns selbst erkennen und gleichzeitig Orientierung finden. Wenn ein Mensch Jesus daraufhin in sein Leben bittet, ihm seine Hilfsbedürftigkeit eingesteht und ihm sein Vertrauen schenkt, entsteht daraus eine Kraft, die oftmals Unglaubliches bewirkt. Diese Kraft hat Menschen schon dazu gebracht, dass sie ihre Abhängigkeit von Drogen überwunden haben, oder von tiefer Depression geheilt wurden. Aus der Geschichte des Christentums wissen wir von vielen Beispielen, wo aus Räubern und Dieben ganz andere Menschen wurden.

Authentisch leben wer kann es?

Das Wort authentisch ist aus der griechischen Sprache abgeleitet und heißt so viel wie echt, zuverlässig, verbürgt, glaubwürdig. Für einen entschiedenen Christen sind diese Eigenschaften selbstverständlich sie sind geradezu sein Markenzeichen. Ein Christus-Mensch muss deshalb auch nicht mehr überspielen, er muss auch nicht mehr aus sich machen, als er ist, gleichzeitig kann er sich aber auch etwas zutrauen, denn er kennt seinen Wert.

Diesen Wert erhält ein Christ von Gott. Der zu ihm Ja gesagt hat, weil Christus zu ihm Ja gesagt hat.

Wir alle wissen, wenn wir von einem Menschen sagen, er sei authentisch, stellen wir ihm das höchste Lob aus. Dieser Mensch übertreibt nicht, er untertreibt aber auch nicht. Er kann einfach sein, wie er ist, weil Reden und Handeln übereinstimmen. Das schafft Befreiung und macht gelassen. Doch es gibt eine Gefahr dabei, und die muss uns bewusst sein. Prof. Helmut Thielicke, der bekannte Theologe und Buchautor, sagte darüber in einer Predigt: Wer aus eigener Kraft Vollkommenheit anstrebt, ist biblisch-theologisch vollkommen im Irrtum. Denn die Veränderung, von der hier die Rede ist, bewirkt Gott, sie geschieht nicht durch unsere Anstrengung. Von uns ist verlangt, dass wir Gott und seinem Wort der Bibel vertrauen, in der Stille immer wieder zu ihm kommen und in unserem Leben ernst nehmen, was er uns in seinem Wort, der Bibel, sagt. Aus diesen Übungen des Christseins bewirkt Gott dann Veränderung, manchmal ohne, dass wir es merken.
Das kann manchmal sehr abrupt vor sich gehen, manchmal aber auch Jahre dauern. Wichtig ist nur, dass wir wissen, Gott handelt, wenn wir auf ihn hören. Spätestens wenn ein Mensch diese Veränderung zu merken beginnt, wird er anfangen, Gott dafür zu danken und das wiederum wird den Prozess der Heilung noch beschleunigen.

Aber wofür sollten wir Gott danken?

Jeder, der merkt, was Gott an Gutem in unserem Leben zu wirken beginnt, wird auch den Wunsch haben, ihm dafür zu danken. Am Ende wird es vielleicht so sein, dass uns jeden Tag tausend Dinge einfallen, für die wir dankbar sein können. Angefangen vom fließenden Wasser, über eine warme Dusche, bis hin zum elektrischen Strom, der Wohnung, dem Auto. Ich weiß, wir leben heute in einer Gesellschaft, in der vieles selbstverständlich geworden ist. Es ist für uns selbstverständlich, in Häusern zu wohnen, die hell und heizbar sind und nicht schimmelig oder zugig. Es ist für die meisten von uns auch selbstverständlich, dass wir an den Kühlschrank gehen können und darin etwas zum Essen finden. Ja, es ist sogar selbstverständlich, dass wir in den Supermarkt gehen können und im Regal mehr als dreißig verschiedene Fruchtjoghurts zur Auswahl haben. Oder dass wir einen Arzt in Anspruch nehmen können, wenn uns gesundheitlich etwas fehlt. Hand aufs Herz, selbstverständlich ist das alles eigentlich nicht. Wir genießen es, aber viele Millionen anderer Menschen haben nicht annähernd so viele Annehmlichkeiten. Wir hingegen haben uns an diesen Lebensstandard bereits gewöhnt. Sollte all das kein Anlass sein, um dafür zu danken? Oder wenn wir nur daran denken, was Gott uns tagtäglich schenkt: Die Wunder der Schöpfung um uns her, unsere Familie und unsere Gesundheit wenn wir uns ihrer erfreuen können. Wer denkt, dass all das ja nur normal ist und dass wir dafür doch niemandem dankbar sein müssten, der verkennt die Realität. Aus der Geschichte wissen wir doch, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Deshalb; für wen alles selbstverständlich ist, nur die Dankbarkeit nicht, der ist blind für eines der wesentlichen Geheimnisse des Lebens.

Dankbare Menschen

Doch es ist tatsächlich so, dass dankbare Menschen die Ausnahme sind, nicht die Regel. Das allerdings war schon so zur Zeit Jesu. Von den zehn Aussätzigen, die Jesus geheilt hatte, kam nur einer zurück, um sich dafür zu bedanken. (Lk. 17, 11-19) Auch Christen passiert es mitunter, dass sie Gott um etwas bitten und dann vergessen, ihm dafür zu danken, sobald sie es erhalten haben. Selbst bei großen Wünschen kann es geschehen, dass wir erhalten, was wir uns so sehr gewünscht haben und dann nicht einmal dafür danken. Wir können Dankbarkeit andererseits nicht einfordern. Deshalb ist auch der Satz Man muss halt dankbar sein nicht richtig. Wir müssen nicht, wir dürfen und werden es von Herzen gerne sein, wenn wir verstanden haben, was Dankbarkeit bedeutet. Denn Dankbarkeit muss von Herzen kommen. Doch dafür muss der Mensch oft erst eine Veränderung erfahren, die aus dem alten Menschen einen neuen Menschen macht, genau so, wie die Bibel es sagt. Erst dann beginnen wir zu verstehen, wie die Zusammenhänge sind und wie sehr wir abhängig sind von der Gnade, aus der heraus wir tagtäglich leben.

Aber soll ich auch danken, wenn mein Herz voller Klage und Trauer ist?

Nur den wenigsten von uns gelingt es in Zeiten des Leids und der Trauer für diese Situation dankbar zu sein, selbst wenn es uns vielleicht am allermeisten helfen würde, um aus so einer Situation wieder herauszukommen. Doch manchmal lässt sich das ganz einfach nicht machen. In diesem Fall können wir zu Gott rufen und klagen, wie es uns auch in der Bibel so oft gezeigt wird. Auch die zehn Aussätzigen klagten und gingen mit ihrer Klage zu Jesus, der sie heilte, auch wenn er wahrscheinlich schon wusste, dass neun von ihnen es ihm nicht einmal danken würden. So ist Gott. Er schenkt und beschenkt uns immer wieder. Aber er möchte auch, dass wir ihm danken. Denn dann kann er uns immer wieder beschenken. Und wer möchte das nicht beschenkt werden? Wer also möchte, dass seine eigene Bereitschaft zur Dankbarkeit größer wird, der kann dafür vor allem eines tun: Die Beziehung zu dem Gott der Bibel suchen und mit ihm reden. Sein Herz bei ihm ausschütten und ihn darum bitten, dass er diese Veränderung bewirkt, die notwendig ist, um ein authentischer Mensch zu werden. Dietrich Bonhoeffer, der evangelische Pfarrer, der im Hitlerregime wegen seines Glaubens hingerichtet wurde und vorher im KZ dafür litt, sagte dazu: Den Undankbaren ist trotz der Genesung in Wahrheit nicht geholfen, denn Undankbarkeit beginnt mit dem Vergessen. Aus Vergessen folgt Gleichgültigkeit, aus der Gleichgültigkeit Unzufriedenheit, aus der Unzufriedenheit Verzweiflung []. Den Dankbaren aber zeigt Gott den Weg zu seinem Heil.

Dankbarkeit ist wie ein Wächter am Tor der Seele gegen die Kräfte der Zerstörung.

Wie aber ist es für einen Menschen, der mitten in einer Krankheit steckt, in einer Depression vielleicht und damit in einer Zeit, wo er nicht nur nicht danken, sondern vielleicht auch gar nicht mehr richtig denken und schon gar nicht beten kann? In solchen Situationen ist der therapeutische Grundsatz wichtig: Je schwächer ein Mensch, desto körpernaher muss die Hilfe sein. Das können Medikamente sein, die ein  Arzt verschreibt. Der Betroffene muss spüren: Gott bleibt bei dir, auch wenn ein Mensch nicht einmal mehr beten kann! In Deutschland leiden laut Statistik aktuell mehr als vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Das sind fünf Prozent der Gesamtbevölkerung. Zwei Drittel davon erhalten hausärztliche Behandlung, von diesen wird aber nur bei etwa einem Drittel die zutreffende Diagnose Depression gestellt. Und nur wiederum ein Drittel davon erhält eine angemessene, auf die Depression zugeschnittene Therapie. Das zeigt, wie weit diese mit so viel Leid und Dunkelheit verbundene Krankheit verbreitet ist. Ist es da nicht gut, wenn wir daran denken und das Beste dafür tun, dass es erst gar nicht dazu kommt? Eine der wichtigsten und hilfreichsten Übungen dagegen ist das Gebet und die Dankbarkeit.

Ein großes Dank-Fest

In Amerika werden sich in den Tagen vor dem 25. November schätzungsweise 30 - 40 Millionen Menschen auf den Weg zu ihren Familien machen. Grund dafür ist Thanks­giving, ein nationaler Feiertag und das größte Familienfest in den USA. Im Mittelpunkt des Festes steht der Gedanke des Dankens, der bis auf die ersten amerikanischen Siedler zurückgeht. Es war im Jahr 1621, als die Pilgrims, die Einwanderer, die mit dem Schiff Mayflower nach Neu-England gekommen waren, ihre erste erfolgreiche Ernte gemeinsam mit den einheimischen Indianern feierten.

Das Laubhüttenfest oder Sukkot

In der jüdischen Tradition gibt es das Laubhüttenfest, Sukkot genannt. Es ist nach Rosch Haschana, dem Neujahrsfest, und Jom Kippur, dem Versöhnungstag das dritte große jüdische Fest und wird eine ganze Woche lang gefeiert. Mit dem Sukkot-Fest drücken die Gläubigen nach Abschluss der Wein- und Obsternte ihre Freude und ihren Dank für die Früchte des Feldes aus und bitten um Regen. Zugleich erinnern sie aber auch an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Diese mussten während der Wüstenwanderung in Hütten aus Ästen und Zweigen wohnen. An Sukkot ist es deshalb Gebot, in einer Hütte (hebräisch: Sukka) zu wohnen.

Der Dank-, Buß- und Bettag der Schweiz

In der Schweiz zählt der Dank-, Buß- und Bettag zu den fünf höchsten Feiertagen des Landes. Er wurde vor über 150 Jahren eingeführt; allerdings nicht von der Kirche, sondern von der Schweizer Regierung in dem Bewusstsein, dass an Gottes Segen alles gelegen ist. Heute hat sich das Verhältnis zwischen Staat und Religion auch in der Schweiz verändert. Doch der staatliche Bettag konnte sich bis heute behaupten.

Eine Kultur des Dankens

Solche Anlässe sind zwar gut, um uns daran zu erinnern, wie wichtig diese Kultur des Dankens ist. Doch wie eingangs erwähnt, ist Danken etwas, was aus unserem Herzen kommen muss, und dafür muss das Herz in der Regel vorher eine Veränderung erfahren. Diese Veränderung bewirkt Gott, wenn wir an ihn glauben und mit ihm leben. Dann kann Großartiges daraus werden.

Das könnte Sie auch interessieren