01.05.2020

Mut zum Leben - trotz der Herausforderung

Derzeit wird oft von einer "neuen Realität" gesprochen, in der wir uns befinden oder auf die wir zugehen. Inzwischen haben sich sogar Politiker dazu durchgerungen, solche Begriffe zu verwenden. Viele Menschen ängstigen diese neuen Begriffe, andere wiederum empfinden sie gar nicht so bedrohlich. Denn war das Hetzen und Rennen nicht schon länger kaum noch auszuhalten? Dieser sich immer noch weiter steigernde Stress, dem wir bis vor wenigen Wochen noch ausgesetzt waren, war der tatsächlich noch "normal"?

Jetzt plötzlich steht alles still. Dieser bis vor Wochen noch unvorstellbare Stillstand zwingt uns geradezu, über vieles nachzudenken. Jetzt, wo viele unserer Lebensgewohnheiten, Reisen, Begegnungen und Unterhaltungen plötzlich nicht mehr möglich sind, stehen wir da. Aber vielleicht musste es ja so kommen. Schließlich gab es in den vergangenen Jahren einige, die vor genau solch einer Krisensituation warnten. Aber haben wir darauf gehört? Jetzt ist sie da, und alle zeigen sich maßlos überrascht.

Als wollte die Welt noch einmal so richtig durchatmen, so kommt es einem vor, wenn wir die leeren Städte und Straßen, Parks und Autobahnen sehen. Dabei wissen wir inzwischen, welch gewaltige wirtschaftliche Risiken und Verluste dieser sogenannte "Lockdown" mit sich bringt und mit welch enormen Gefahren er verbunden ist. Wirtschaftsexperten sind sich einig darüber, dass wir bestenfalls schwierigeren Zeiten entgegengehen, dass wir aber schlimmstenfalls mit gewaltigen gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen rechnen müssen. Trotzdem müssen wir uns fragen, ob an dieser Krise tatsächlich alles so düster gesehen werden muss?

"Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit."
Die BIBEL, Sprüche Salomos 28,26

Ist es nicht vielmehr so, dass durch diese Krise auch neue Chancen entstehen? Etwa die Chance, Dinge zu verändern, die vielleicht wirklich schon längst hätten verändert werden müssen? Wie viele haben plötzlich Zeit, wenn auch nur am Telefon, sich wieder mit ihren Freunden zu unterhalten oder ihre Eltern oder Großeltern anzurufen. Väter machen plötzlich wieder einen Spaziergang mit ihren Kindern ums Haus. Beziehungen zu den Nachbarn werden vielleicht gestärkt und vertieft und anstatt hunderte von Kilometern zu einer Besprechung zu fahren, lässt sich plötzlich alles mehr oder weniger genauso gut über eine Telefon- oder Videokonferenz lösen. Das ist doch erstaunlich, was innerhalb von wenigen Wochen alles möglich geworden ist.

Großeltern, Eltern und Lehrer lernen plötzlich, digitale Medien zu nutzen, um sich zu verständigen, zu kommunizieren, ja sogar zu lernen.  "Homeoffice" ist plötzlich das Mittel der Wahl,  wo es früher vielleicht noch undenkbar war, dass eine Mutter mit einem kranken Kind zuhause ihre Arbeit von dort aus erledigt, weil ja leider alles nur vom Büro aus erledigt werden kann.

Plötzlich geht so vieles, was zuerst unmöglich schien. Menschen haben Zeit, ältere Menschen anzurufen und sie können sogar zuhören, wo früher die Kultur der Unerreichbarkeit und Unverbindlichkeit regierte. Ist das nicht genau die Lebensqualität, nach der sich so viele schon längst gesehnt haben? Und macht sie unsere Gesellschaft nicht einfach lebenswerter? Wie oft haben wir bis vor einigen Wochen Menschen gesehen, die vor lauter Hektik nicht einmal die Zeit fanden, ihre Kinder zu sehen, die an Schlafstörungen litten oder sich die wichtigen Fragen des Lebens erst gar nicht stellten, weil sie, wie sie glaubten und auch gerne sagten, dafür einfach keine Zeit hatten.

Plötzlich hat fast jeder so viel Zeit. Zeit sogar, um sich den ganzen Schund im Internet oder Fernsehen anzusehen, bis dieser Schund so fad oder belanglos wird, dass er vielleicht endlich auch an Wert verliert, weil alles an Wert verliert, sobald Menschen sich daran "sattsehen". Reality Shows und Seelenstripteas, dieser ganze Trash, der über Jahre landauf landab in den Fernsehsendungen lief, plötzlich verliert alles an Wert, weil man merkt, wie peinlich und belanglos das doch alles geworden ist, wenn zur gleichen Zeit Hunderttausende tot aus den Krankenhäusern getragen werden.

Mut zum Leben durch Halt im Glauben

Christen, die nach den Geboten der Bibel leben und dadurch auch Gottes Hilfe erfahren, wissen es: Gott ist derjenige, der uns eine Gebrauchsanweisung für unser Leben gegeben hat. Durch die Bibel zeigt er uns, wie unser Leben gelingen kann. Seine Regeln helfen uns, wahre Freude und echte Freiheit zu erleben. Menschen, die sich einer christlichen Gemeinde zugehörig fühlen, die Einladung Gottes zu einem befreiten und geordneten Leben angenommen haben und sich in ihrem Alltag danach richten, haben es in der Krise, die uns derzeit überrollt, wesentlich leichter als Menschen, die alles das nicht kennen. Sie halten sich an der Hoffnung fest, die die Bibel ihnen gibt. In ihren Familien und Ehen finden sie in Zeiten der Trauer Geborgenheit, Hoffnung und Halt. Lebensqualität hängt nämlich nicht davon ab, wie viele Partys ein Mensch besucht oder wie viel Luxus er sich leisten kann, sondern wie tragfähig und intakt seine Beziehungen sind.

Lebenssinn durch "Hingabe"

Dieses inzwischen so "unmodern" gewordene Wort war schon immer eines der Schlüsselworte unseres Lebens. Jedes große Werk der Kunst, der Wissenschaft und Forschung, jede gelungene Ehe und funktionierende Familie; alles lässt sich auf die Fähigkeit zur "Hingabe" zurückführen. Wie aber soll ein Mensch diese Fähigkeit entwickeln, wenn die Hektik, die noch bis vor einigen Wochen unser Leben bestimmt, ihm überhaupt keine Zeit dazu lässt? Auch hier zeigt sich die neue Chance. Viele Suchtstörungen, Depressionen, Ängste und Beziehungsstörungen werden durch ein Sinnvakuum verursacht. Sinnfindung gelingt aber da am besten, wo ein Mensch nicht nur um sich selber kreist.

"Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er gestorben ist!"
Worte Jesu aus der BIBEL, Johannes 11,25

Wieder sind auch hier Menschen im Vorteil, die durch Jesus Christus und seine Gebote gelernt haben, das Leben von diesem Sinn her zu leben. Ihr Leben ernsthaft danach ausrichten und das in Gemeinschaft mit anderen. Christen sind nie nur sich selbst überlassen. Sie wissen sich vielmehr verbunden mit der großen Familie der Christen in aller Welt. Wo immer sie sind; Christen sind nie allein. Sie finden überall auf der Welt andere Christen, mit denen sie sich treffen oder zumindest kommunizieren können.

In Zeiten der Krise finden Christen in christlichen Gemeinden auch ein soziales Netz, das sie auffängt, wenn alles andere schon versagt. Gleiches gilt für die spirituelle Gesundheit. In der Bibel lesen wir davon, dass Gott die Gemeinschaft seiner Kinder segnet. Doch der Glaube führt weit über dieses irdische Leben hinaus und verspricht uns die Ewigkeit in der Gemeinschaft mit Gott. Wer sein Leben nach den Maßstäben der Bibel ausrichtet und sich an Christus Jesus als Erlöser hält, der kann von sich sagen, dass er das gefunden hat, was für Zeit und Ewigkeit von Bedeutung sein wird. Mit einer solchen Perspektive wird so manches erträglich, was ansonsten unerträglich wäre. Deshalb ist es so wichtig, dass wir alle diese Dimensionen des Glaubens kennen und sie uns vor Augen halten, gerade in Zeiten wie diesen, wo nichts mehr zu bleiben scheint, wie es war.

Ein Leben mit Gott

Ein Leben mit Gott beginnt in dem Moment, in dem ein Mensch sein "Ja" zur Erlösung durch Jesus Christus sagt. Von da an fängt Gott an uns Schritt für Schritt dahin zu verändern, dass wir Jesus Christus ähnlicher zu werden. "Carpe diem", so lautet ein lateinisches Sprichwort; was so viel heißt wie: "Ergreife den Tag!" Ja, diesen "Tag" gilt es zu ergreifen, an dem Jesus, als "Licht der Welt" zu uns kommt und uns die Chance gibt, "Kinder des Lichts" zu werden (Epheser 5,8). Diesen Tag, an dem Jesus uns ganz persönlich ewiges Leben verspricht, gilt es für jeden von uns zu ergreifen. Denn was Gott verspricht, das hält er. "Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.", so lesen wir es in der Bibel (Jesaja 40,8) und an einer anderen Stelle wird uns gesagt: "Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit" (Hebräer 13,8). All das sind Zusagen, auf die wir uns verlassen können, insbesondere in Zeiten, in denen alles zu wanken beginnt. Gibt es eine schönere Zukunftsaussicht als die, die Jesus Christus uns gibt, wenn er sagt: "Ich bin das A und das O, der Ursprung und das Ziel aller Dinge. Wer Durst hat, dem werde ich umsonst von dem Wasser zu trinken geben, das aus der Quelle des Lebens fließt" (Offenbarung 21,6).

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