Politik & Gesellschaft

Was bedeuten diese Herausforderungen für Christen?

Christen müssen

  • lernen zu verstehen, welche Zeitströmungen sie prägen. Waren es früher Tradition, Schule und Kirche, so sind es heute Radio, Fernsehen, Internet. Es ist ein Irrtum zu glauben, wir würden in einer Welt der Meinungsfreiheit leben, die keinen prägenden Einfluss auf uns ausüben würde. Eine der schwierigsten Aufgaben ist deshalb das Nein-Sagen. Wer hat heute noch den Mut, Nein zu sagen, um sich auf das Wichtige zu konzentrieren?

  • wissen, was sie glauben und an wen sie glauben. Glauben sie noch an Gott, den Vater, als Schöpfer des Himmels und der Erde? Und an Jesus Christus, den Mensch gewordenen Sohn Gottes, den Gekreuzigten, den Erlöser, den auferstandenen und wiederkommenden Herrn? Wie auch an Gottes Heiligen Geist, der in uns Wohnung genommen hat? Der uns Gottes Wort erklärt und uns Durchblick verschafft, wenn wir bereit sind, uns von ihm leiten zu lassen?

  • mehr noch als bisher die Grundlagen ihres christlichen Glaubens kennen, damit sie ihre Überzeugung in der heutigen Multi-Options-Gesellschaft behaupten und verteidigen können.

Die biblische Botschaft – von der Schöpfung bis zur Weltvollendung – ist nach wie vor die eine große Botschaft an die Menschen. Sie befreit uns vom Zwang zur Selbstverwirklichung. Als Christen müssen wir nicht alle Erwartungen in dieses irdische Leben hineinpacken. Wer sich auch auf die Ewigkeit freuen kann, muss nicht alle Freude in der Welt suchen. Früher, so heißt es in einem geflügelten Wort, hatten die Menschen 40 Jahre Lebenszeit und darüber hinaus die feste Hoffnung auf die Ewigkeit. Heute haben sie nur noch bestenfalls 100 Jahre. Die Welt hungert nach Menschen, die offensiv fröhlich und einladend nach Gottes Geboten leben und dadurch ein Beispiel geben, was Christsein bedeutet. Aber auch Christen brauchen Vorbilder, an denen sie sehen, wie christlicher Glaube im Alltag gelebt werden kann. Mit einem Ja zur Wahrheit, einem Nein zur Lüge und dem täglichen Einsatz für Werte wie für die Bibel als Grundlage für Denken und Handeln. Das alles geht nicht von allein, deshalb braucht ein Christ auch ein Zuhause und die Gemeinschaft mit anderen Christen – eine lebendige Gemeinde und einen Hauskreis.

„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben."
Die BIBEL, 1. Tim. 6,12

Wer die Bibel kennt, weiß, Jesus hat für die Einheit seiner Kirche gebetet. Damit „die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast", so heißt es in Joh. 17,21.
Es geht also nicht um unsere Glaubwürdigkeit, sondern darum, dass Jesus glaubwürdig bleibt (Joh. 17,20-23). Deshalb ist die Frage der Einheit für Christen eine zentrale Frage und es ist eine Pflicht für Christen, darum zu kämpfen. Was uns trennt, sollte immer weniger sein, als das, was uns eint. Christen müssen bereit sein, zusammenzustehen, ihr persönliches Versagen zu bekennen und ihre Konflikte rasch und entschieden zu bereinigen. Wer als Christ nicht bereit ist, sich seiner Vergangenheit zu stellen, wie kann der glaubwürdig anderen von seinem Glauben erzählen?

Gebet

Gottesdienste, Versammlungen und Hauskreise sind wichtig. Doch ebenso wichtig ist das Gebet des einzelnen wie das der Gemeinschaft von Christen. „Allein den Betern kann es noch gelingen" – dieser Text von Reinhold Schneider, zu dem Jürgen Werth, der Direktor des ERF in Deutschland, ein Lied komponiert hat, spricht es aus. Ein Christ muss, um dem Ansturm der Herausforderungen gewachsen zu sein, beten. Denn wir leben in keiner einfachen Zeit, selbst wenn man davon ausgehen kann, dass jede Generation die eigene Zeit als die schwierigste empfindet.

„Ohne Glauben ist‘s unmöglich, Gott zu gefallen."
Die BIBEL, Hebräer-Brief 11,6

Doch wann in der Geschichte der Menschheit gab es diese Herausforderungen, wie sie das Internet heute für unsere Kinder wie auch für uns als Erwachsene darstellt? Wann gab es je eine solche Vielfalt an Möglichkeiten von Verführung und  Ablenkung? Wann je eine solche Feindschaft der christlichen Botschaft gegenüber? Eine derartig große Christenverfolgung? Deshalb gilt: dem, der betet, kann es geschenkt werden, dass er bewahrt bleibt. Und nicht nur das, sondern vielleicht sogar, dass es zu einem neuen Aufbruch kommt. Denn darum geht es in diesem 21. Jahrhundert – und der Schlüssel dafür ist das Gebet von Christen!

Wurzeln, aus denen wir leben

Es heißt, dass das Wesentliche für unsere Augen unsichtbar sei. Das trifft sicher auch auf unsere kulturellen und geistigen Wurzeln zu. Denn auch die sehen wir nicht und dennoch sind sie für unser Leben wesentlich. Für einen entschiedenen Christen ist die Würde des Menschen vom ersten bis zum letzten Herzschlag eine moralische Richtschnur seines Handelns, ein Prinzip, bei dem es keine Kompromisse geben kann.

„Die tätige Nächstenliebe ist das schönste Gebet."
Fritz Rinnhofer (*1939), Publizist

In der Geschichte des christlichen Abendlandes führte dieses Denken dazu, dass Krankenhäuser gebaut wurden und viele soziale Einrichtungen entstanden. Eine Grundhaltung der Gesellschaft, die bis in unsere Zeit herauf Gültigkeit hat und anerkannt ist. Möglich ist das allerdings nur, weil dem Menschen nach christlichem Verständnis nicht nur ein Preis zukommt, wie das in vielen gesellschaftlichen Berechnungen heute der Fall ist, sondern ein Wert. Deshalb ist für Christen auch krankes, leidendes, behindertes und nicht zuletzt ungeborenes Leben wertvoll und besitzt eine unantastbare Menschenwürde.

Wie tief dieser Wert des Menschen nicht nur im Denken einzelner Christen sondern auch in der Gesellschaft als Ganzes noch immer verankert ist, sehen wir daran, dass dieser Grundsatz auch heute als Grundlage der Gesetzgebung gilt. Echter christlicher Glaube ist aber auch vom Gedanken der Vergebung und des Neuanfangs geprägt. Jesus Christus entließ Menschen, nachdem er ihnen geholfen hatte, oft mit den Worten: „Geh hin und sündige hinfort nicht mehr!" (Siehe Joh. 8,11.) Mit anderen Worten: Was du getan hast, hatte Folgen. Von diesen habe ich dich befreit und geheilt; doch jetzt geh hin und achte darauf, dein Verhalten zu ändern.

„Seine Krankheit zu erkennnen, ist der erste Weg zur Heilung."
Seneca (4 v. Chr. - 65 n. Chr.), römischer Politiker, Philosoph und Schriftsteller

Seit Jesus müssen wir nicht mehr an unserem täglichen Scheitern verzweifeln. Denn Gott vergibt, wenn wir zu ihm kommen. Er heilt uns und sagt: Jetzt achte auf dein Verhalten, damit es dir nicht wieder gleich ergeht. Dieses Verzeihen und die Versöhnung gehören zu den christlichen Wurzeln, die für uns alle bis heute von entscheidender Bedeutung sind. Auch das, was wir heute als das soziale Netz kennen, von dem wir alle profitieren, basiert letztlich auf dem christlichen Prinzip, dass jeder Mensch wertvoll ist, von Gott gewollt und geliebt. Das gilt grundsätzlich für alle Menschen – ohne Ansehen von Rasse, Geschlecht, Herkunft und sozialer Stellung. Wer für eine gewisse Zeit oder den Rest seines Lebens nicht für sich selbst sorgen kann, wird von der Gemeinschaft getragen. Das Angebot der Liebe Gottes allerdings, das auch hinter dem Gebot der Nächstenliebe steht, wird vor allem für die wirksam, die das Angebot Jesu von der Vergebung annehmen und dann danach leben.

„Der Glaube hat als alles durchdringende, einigende, steigernde Kraft die Geschichte des Abendlandes bewirkt, diesem seine Gestalt und seinen Inhalt gegeben."
Reinhold Schneider (1903 -1958),
deutscher Schriftsteller

Wenn die Länder Europas sich nun immer weiter von diesen christlichen Prinzipien entfernen und sich nicht-christlichen Einflüssen aussetzen, wird vieles von dem, was wir heute noch als selbstverständlich ansehen, morgen nicht mehr gelten. Eine Entfernung von den christlichen Wurzeln bedeutet jedenfalls nicht die Befreiung von überholten Zwängen, wie das so viele Menschen heute glauben, sondern bringt Unfreiheit, Aberglauben und Durchsetzung der Macht des Stärkeren mit sich. Das jedoch sind letztlich die besten Voraussetzungen für nächste Formen eines Totalitarismus, wie er in der jüngsten Geschichte im Kommunismus oder Faschismus bereits mehrfach Millionen von Menschen Leid und Not gebracht hatte. Der Glaube an Gott und seine Gebote hingegen führt zur Freiheit des Menschen! Das mag vordergründig als Widerspruch erscheinen, wird in unserer Zeit aber von immer mehr Denkern bestätigt. Es ist wie in Fragen der Erziehung. Auch da glaubte man, die große Freiheit führe in die Zukunft. Inzwischen kommen immer mehr führende Pädagogen zu der Einsicht, dass Regeln und Grenzen sein müssen. Und auch Soziologen bestätigen uns, dass Normen und Regeln für den Fortbestand der Gesellschaft notwendig sind. Dennoch wird es in Zukunft so sein, dass christliche Prinzipien nur noch da eine Chance haben und gesellschaftliche Bedeutung erlangen, wo entschiedene Christen dafür einstehen. Das freilich können nur Christen sein, die um ihren Wert wissen und aus den christlichen Wurzeln heraus leben und handeln, nicht nur innerhalb ihrer Kirche oder Gemeinde, sondern auch in Wirtschaft und Gesellschaft. Wer das praktiziert, weiß, dass es nur in Übereinstimmung mit dem himmlischen Vater gelingt, der die Kraft dazu gibt.

„Sich dem Fernsehen zu verweigern, bietet die Chance, sich dem Totalitarismus des Mittelmaßes zu entziehen."
Peter Cerwenka (*1942),
Professor für Verkehrswissenschaften

'Entleertes' Christsein oder Wellness-Religiosität, wie wir sie heute oft erleben, die das Versagen und die Schuld des Menschen, aber auch Jesu stellvertretenden Tod am Kreuz für uns Menschen verschweigt, wird da nur wenig bis gar nichts bringen. Das zeigt sich schon in der gegenwärtigen Entwicklung, die so rasant voranschreitet, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland bereits heute schon nicht mehr wissen, warum wir Weihnachten oder Ostern feiern. Die Antworten, die Reporter bei entsprechenden Umfragen auf der Straße erhalten, sind so haarsträubend, dass einem Angst und Bange werden könnte. Dabei leben wir in unserer Gesellschaft noch immer aus diesen Wurzeln christlicher Prinzipien – bis heute. Wir sind dessen Nutznießer, ob uns das bewusst ist oder nicht. Christen wie Nicht-Christen profitieren davon. Deshalb täten wir alle gut daran, wenn wir anfingen, diese Zusammenhänge zu verstehen. Das ist wie bei den Wurzeln eines Baumes, der blüht und gedeiht: Wir sehen die Wurzeln nicht, dennoch sind sie für den Baum von größter Bedeutung. Wenn diese Wurzeln jedoch anfangen zu faulen oder in schlechtes Erdreich zu wachsen, wird der Baum nicht mehr lange Früchte tragen, am Ende vielleicht sogar absterben. Wer selbst einen Garten hat, weiß, wie schnell eine solche Entwicklung gehen kann. Im ersten Jahr sind die Blätter nicht mehr so schön, bald darauf sind es die Früchte und zuletzt stirbt der ganze Baum. Jeder kluge Gärtner oder Landwirt wartet nicht, bis es zu spät ist, sondern wird versuchen, die Zusammenhänge dieses langsamen Sterbens zu ergründen und – je nach Möglichkeit – etwas dagegen zu unternehmen.

„Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen"
Die BIBEL, 1. Tim. 2,4

Genau das sollten auch wir heute tun, vor allem als Christen. Zuerst sollten wir uns darum bemühen, die Zusammenhänge zu verstehen und unsere christlichen Wurzeln kennen und schätzen zu lernen – gerade auch in ihrer Bedeutung für unseren Wert als Menschen, unseren Lebensstandard und unsere soziale Absicherung. Wer so handelt, wird gegen jede Form der Abtreibung ungeborener Kinder eintreten und in der Diskussion um Euthanasie eine klare Position für das Leben einnehmen. Sicher, alle diese großen Themen kennen immer ein Für und Wider, doch wer nicht an seinen christlichen Prinzipien festhält, der wird vom Zeitgeist mitgerissen – und der ist nun mal von einem ganz anderen Denken geprägt, als es uns in der Bibel begegnet. Das alles müssen wir wissen, wenn wir nicht unfreiwillig am Abbau und Niedergang christlicher Kultur mitwirken und letztlich auch mit dafür Verantwortung tragen möchten. Verantwortung tragen wir ohnehin; denn alles, wogegen wir nicht aufstehen, dem stimmen wir zu, auch wenn wir nicht aktiv daran beteiligt sind. Das ist leider so.

Wohin führt Frau-Sein ohne Neuorientierung?

In ihren vielen Publikationen hat Christa Meves immer wieder betont, dass sich der Niedergang der Werte und des Zusammenhalts in der Gesellschaft ganz eindeutig auf den Verlust der christlichen Werte zurückführen lässt. Ob es um Probleme in der Rentenversicherung, der Krankenversicherung oder beim Rückgang der Bevölkerung geht; sie alle stehen in einem direkten Zusammenhang mit der systematischen Vernichtung der Familie. Der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg hat errechnet, dass spätestens ab 2030 die Zahl der Zugewanderten in Deutschland mit
15,2 Millionen die Zahl der Deutschen in Ostdeutschland mit dann noch
12,4 Millionen bereits übertreffen wird. Ab 2035 ist mit einer starken islamischen Bevölkerung, mit islamischen Regierungen und mit der Einführung von islamischen Gesetzen zu rechnen.

Frederick Forsythe, der international bekannte Bestseller-Autor („Der Schakal", „Die Akte Odessa", „Der Rächer"), ist der Meinung, dass es zu einer vollständigen Verwandlung oder gar Abschaffung einer von Deutschen regierten Bundesrepublik kommen wird, und das schon in den nächsten 10 Jahren. Das alles führt Günther Rohrmoser dazu, dass er eine christliche Kulturrevolution fordert. Er sieht darin unsere einzige Überlebenschance, wie auch Joachim Fest, der unsere Situation mit der Russlands im Jahr 1917 vergleicht, wo es durch die Vernichtung der christlich-jüdischen Maßstäbe für Gut und Böse zu einem rasanten Absturz in die Barbarei kam, der wenig später in das totalitäre System des Kommunismus führte. Papst Benedikt XVI. schrieb einst in seinen Erinnerungen über die 68er Revolte: „Ich habe das grausame Antlitz dieser atheistischen Frömmigkeit unverhüllt gesehen, den Psychoterror, die Hemmungslosigkeit, mit der man fast jede moralische Überlegung als bürgerlichen Rest preisgeben konnte, wo es um das ideologische Ziel ging ..." All das müsste uns aufhorchen lassen und uns anspornen, dagegen aufzustehen. Doch wer heute auf diese Dinge aufmerksam macht, wird von allen Seiten angegriffen und belächelt. Wollen wir das wirklich noch länger hinnehmen?

Welche Werte unserer Gesellschaft kommen aus der Bibel?

Wenn wir an christliche Werte denken, fällt uns vielleicht zu allererst die Solidarität mit den Armen und Schwachen ein – das ist ein ausgesprochen christlicher Wert. Aber auch viele andere wichtige Grundwerte gehen auf die Bibel zurück. Im deutschen Grundgesetz, Artikel 1, heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar." Dieses staatliche Bekenntnis hat seinen Ursprung im christlichen Menschenbild. Doch auch die klassischen demokratischen Werte der französischen Revolution „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" haben biblisch-christliche Wurzeln. So ist vieles von dem, was uns heute als wertvoll erscheint, ohne das Christentum gar nicht denkbar. Der christliche Glaube hat unser westliches Denken entscheidend geprägt. Über ein Jahrtausend war die christliche Lehre Maßstab für Richtig und Falsch. Viele dieser christlichen Werte sind mittlerweile zu allgemeinen Werten geworden, z. B. in Form der UNO-Menschenrechts-Charta – losgelöst von Kirche und Glauben. Das christliche Menschenbild ist der entscheidende Beitrag, der das vor 2000 Jahren herrschende Wertesystem revolutionär verändert hat. In der Antike hatte der Mensch an sich so gut wie keinen Wert. Zwar vertraten Sokrates, Plato und andere griechische Philosophen hohe Ideale – aber diese galten nur für die herrschende Klasse der Aristokraten. Das einfache Volk, die Handwerker und Bauern, waren hingegen ein verachteter Gesellschaftsstand, und Sklaven galten überhaupt nicht als Menschen. Am wenigsten Wert aber hatten Kinder aus unerlaubten Beziehungen; diese sollten nach Platos Empfehlung schon im Säuglingsalter getötet werden. Das jüdisch-christliche Menschenbild hingegen sieht den Menschen als Person, als Gottes Ebenbild und verleiht ihm dadurch einen Wert und eine Würde, die einmalig ist in der Geschichte der Menschheit. Dass ich bin, hat seinen Grund in Gott und das gilt eben nicht für mich allein sondern auch für meinen Mitmenschen. So dass sich aus dieser Tatsache des Geschaffenseins eine Gleichheit unter den Menschen ergibt. In der Schöpfungsgeschichte des Alten Testamentes lassen sich aber auch noch weitere Werte finden, die ganz wesentlich unsere westliche Welt geprägt haben, wie z. B. die Gleichwertigkeit von Mann und Frau – ein Wertekonzept, das in islamisch geprägten Ländern nicht vorhanden ist. Der biblische Schöpfungsbericht sagt auch hier ganz klar, dass der Mensch unterschiedslos vor Gott dasteht. Dazu gehört, dass die Ehe von Gott als Einehe konzipiert ist, bei der einem Mann eine einzige Frau gegenübersteht, und das lebenslang. Das war früher nicht so, und in islamisch geprägten Ländern gibt es noch bis heute die Polygamie, also die Ehe eines Mannes mit mehreren Frauen.
Auch der zentrale Wert der Freiheit hat seinen Ursprung im Christentum. Gott schenkte dem Menschen einen freien Willen und gab ihm die Fähigkeit, Gutes und Böses zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Freiheit im biblischen Sinne heißt jedoch nicht, „Ich darf machen, was ich will." Die Gottesbeziehung verpflichtet vielmehr den Menschen, verantwortlich und fürsorglich zu handeln. Freiheit im christlichen Sinne ist von Gott geschenkte Freiheit. Die zehn Gebote der Bibel haben sich schließlich sogar als Grundwerte in unserer abendländischen Kultur verankert. Sie regeln heute das soziale Leben in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Im Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen" ist zum Beispiel der Wert von Beziehungen und Treue enthalten. Im Gebot: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren" wird der Wert der gegenseitigen Achtung der Generationen betont. Das Gebot „Du sollst den Feiertag heiligen" hat sogar den Kalender weltweit beeinflusst: In der Konsequenz bedeutet es, dass wir unser Leben nicht uns selbst verdanken, ja, dass wir leben dürfen ohne etwas dafür tun zu müssen oder auch nur tun zu können. Eine Gesellschaft wird dadurch geprägt, wenn man solche Zäsuren bewusst setzt, um sich daran zu erinnern, dass man sich nicht selbst gemacht hat.