01.09.2014

Juden und Christen

Der Nahe Osten wurde geschichtlich stets als der Geburtsort der drei monotheistischen Weltreligionen verstanden, des Judentums, des Christentums und des Islam. Inzwischen scheinen einige arabische Staaten jedoch darauf versessen zu sein, Juden und Christen auszurotten und den Islam zur einzigen Religion des Nahen Ostens zu erklären.

In den Trümmern von Aleppo

In den Trümmern der syrischen Städte wie Aleppo und Damaskus sind Christen, die sich weigerten, zum Islam zu konvertieren, von islamistischen Kämpfern entführt, erschossen und enthauptet worden. In Ägypten haben Mitglieder der Muslimbruderschaft Kirchen koptischer Christen niedergebrannt – genau so, wie sie einst jüdische Synagogen ausradiert hatten. Und im Irak haben IS-Terroristen christliche Gottesdienstbesucher gezielt angegriffen, verfolgt und getötet. Am Weihnachtsfest des Jahres 2013 riss eine Bombe 26 Menschen aus einer Gruppe von Gottesdienstbesuchern, die eine Kirche in der Nähe von Dora im Süden Bagdads verlassen wollten, in den Tod. So verlieren derzeit überall im gesamten Nahen Osten Christen ihr Leben, ihre Freiheit, ihre Geschäfte und ihre Gebetshäuser. In den vergangenen zehn Jahren sind annähernd zwei Drittel der 1,5 Millionen irakischen Christen aus ihren Häusern vertrieben worden. Viele davon haben sich in Syrien angesiedelt, bis sie dort erneut Opfer erbarmungsloser Verfolgung wurden. Insgesamt ist der christliche Bevölkerungsanteil in Syrien von 30 Prozent in den 1920er Jahren auf heute unter zehn Prozent gesunken.

Im Januar 2014 berichtete die überkonfessionelle Hilfsorganisation "Open Doors", dass von den zehn Ländern, in denen Christen am meisten unterdrückt, verfolgt und getötet werden, neun mehrheitlich islamisch und bekannt für ihren islamischen Extremismus sind. Das zehnte Land ist Nordkorea. Diese tyrannischen islamischen Regierungen unterstützen Gesetze gegen sogenannte Blasphemie und Beleidigung der Religion unter dem Deckmantel des Schutzes der Religionsausübung. In Wahrheit laufen alle diese Maßnahmen auf die systematische Unterdrückung anderer Religionen hinaus, insbesondere der Christen. In Saudi-Arabien wurden im Jahr 2013 zwei Männer wegen des "Verbrechens" verfolgt, eine Frau zum Christentum bekehrt und ihr zur Flucht aus dem islamischen Königreich verholfen zu haben. Die Tageszeitung "Saudi Gazette" berichtete davon, dass einer der Männer, ein Libanese, deshalb zu sechs Jahren Gefängnis und 300 Peitschenhieben verurteilt wurde. Für den anderen der beiden Männer, einen Saudi, lautete das Urteil zwei Jahre und 200 Peitschenhiebe. Dabei ist zu bedenken, dass es sich für Saudi Arabien um relativ milde Strafen handelt. Denn normalerweise wird der Wechsel vom Islam zu einer anderen Religion und die "Anstiftung" dazu mit dem Tod bestraft.

"Das richtungsweisende Losungswort lautet von jeher und in alle Zukunft: Hin zu Gott!"
Max Planck (1858 - 1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantenphysik

Islamische Gesetze gegen Christen

Das "Rechtssystem" islamischer Länder ist nicht ausdrücklich für eine bestimmte Volksgruppe gemacht. Allerdings immer so, dass es Christen unterdrückt. Radikale Islamisten in der Nordsyrischen Stadt Raqqa z. B. gebrauchen ein altes islamisches Gesetz, "Dhimmi-Pakt" genannt, um Druck auf die örtlichen Christen auszuüben. Christen werden dort schon seit langem vor die Entscheidung gestellt: Entweder du zahlst eine Abgabe und unterwirfst dich einer Reihe religiöser Auflagen oder du "blickst dem Schwert ins Auge"! In dem fast ausschließlich vom Islam geprägten Iran werden abweichende politische Meinungen generell als blasphemische Handlungen betrachtet. Drei iranische Christen wurden im Sommer 2013 wegen des Verkaufs von Bibeln des "Verbrechens gegen die Sicherheit des Staates" für schuldig befunden und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Dabei ist zu bedenken, dass sie noch Glück hatten. Denn das Regime in Teheran hat bereits Dutzende von Menschen wegen sogenannter Verbrechen wie "Krieg gegen Gott führen" und "Korruption auf der Erde verbreiten" hingerichtet.

Zuerst die Juden, dann die Christen

Am Ende des Zweiten Weltkrieges lebten rund 1 Million Juden in den arabischen Ländern. Dann kam es 1948, unmittelbar nach der Staatsgründung Israels zur Invasion von fünf arabischen Armeen, die jedoch alle nicht in der Lage waren, Israel militärisch auszulöschen, was sie ja eigentlich wollten. Weil das nicht gelang, fing gleich darauf eine Kampagne des Terrors und der Vertreibung an, die die historisch gewachsenen jüdischen Gemeinden in den arabischen Ländern rapide dezimierte. 800.000 Juden wurden innerhalb kürzester Zeit aus arabischen Ländern vertreiben. Was damals mit den Juden in den arabischen Ländern geschah, das geschieht heute mit den Christen. Allerdings ist der islamische Radikalismus heute noch viel brutaler. Deshalb werden Christen nicht nur vertrieben, sondern oftmals auch umgebracht, wie jüngste Beispiele der islamistischen IS-Terroristen in Syrien und dem Irak belegen.

"Die Juden werden wegen ihrer Tugenden gehasst, nicht wegen ihrer Fehler."
Theodor Herzl  (1860 - 1904), Begründer des politischen Zionismus

Christen in Israel hingegen werden mehr

Israel ist heute das einzige Land im Nahen Osten, dessen christlicher Bevölkerungsanteil wächst. Christliche Kirchen und Gemeinden  in Israel zählten 1948 noch 34.000 Personen; heute sind es 140.000. Grund dafür sind die Freiheiten, die Christen in Israel genießen. Israelische Christen haben in Israel sogar Leitungsfunktionen in jedem Bereich und jeder Disziplin inne. Das reicht von Richterämtern über Arbeitsstellen in Schulen bis hin zur Handelskammer und dem Parlament. Salim Joubran, ein christlich-arabischer Israeli, verrichtet seit 2003 den Dienst eines Richters am Obersten Gerichtshof. Makram Khoury, einer der bekanntesten Schauspieler Israels, gewann den Israelpreis, die höchste zivile Auszeichnung in Israel. Pater Gabriel Nadaf, ein griechisch-orthodoxer Priester, der seit Jahren in Israel lebt, sagt: "Menschenrechte sind nicht etwas Selbstverständliches. Christen werden im Nahen Osten größtenteils wegen ihres Glaubens abgeschlachtet und verfolgt. Aber hier in Israel sind sie geschützt."

Was noch geschehen wird

Wir sehen die derzeitige Entwicklung im Nahen Osten und beobachten sie mit großer Sorge. Die Bibel allerdings spricht von noch viel schlimmeren Ereignissen, die noch bevorstehen. Die Gefahr, dass sich der Konflikt zwischen Israel und der arabischen Welt zu einem Weltbrand ausweitet, ist ohnehin latent vorhanden.  Vor allem seit Amerika den Iran nicht mehr unbedingt daran hindern will, Atomwaffen zu entwickeln. Dadurch jedoch wächst die globale Gefahr eines großen Krieges von Jahr zu Jahr. Die verheerenden Anschläge vom 11. September 2001 haben gezeigt, wie schnell große Ereignisse ganze Kontinente in Angst und Schrecken versetzen können. Ein mit Atombomben bewaffneter Iran wird diese Gefahr noch um ein Vielfaches verstärken. Denn es ist bekannt, dass der Iran bereits seit Jahrzehnten daran arbeitet, Atombomben zu entwickeln, um "Israel auszulöschen" oder wie Mahmud Ahmadinedschad, der ehemalige Ministerpräsident des Iran, mehrfach sagte: "von der Landkarte zu tilgen". Das eigentliche Problem der Israelis sind nicht die Palästinenser, sondern die immer realer werdende Bedrohung durch eine iranische Atombombe. Wenn wir die biblischen Prophezeiungen ernst nehmen, können wir davon ausgehen, dass Israel am Ende dieser Entwicklung wieder völlig allein dastehen wird. Doch Gott wird auf der Seite Israels stehen und dafür sorgen, dass die Geschichte seines Volkes weitergeht.

"Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."
Die BIBEL, Joh. 14,6

Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Wo werden wir stehen? Werden wir den Lügen glauben, die uns bereits seit vielen Jahren aufgetischt werden? Oder glauben wir an die heilsgeschichtlichen Prophezeiungen der Bibel, die davon sprechen, dass all das geschehen muss, bevor Jesus Christus wieder auf diese Erde zurückkommt und sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit aufrichten wird? Das Wichtigste, was wir dazu wissen müssen, ist: Jeder von uns wird an der Seite Jesu sein dürfen, wenn er  wiederkommt – wenn er sich für Jesus Chris­tus entscheidet und sein Angebot der Errettung vom Tod annimmt.

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