01.06.2021

Hoffnung für die Welt

"In der Welt habt ihr Angst...

Die Coronakrise hat es uns wieder deutlich gemacht: In der Welt haben wir Angst. Wer das leugnen wollte, würde der Realität nicht gerecht. Bis heute berichten Medien noch immer stündlich, wie wichtig es ist, sich vor der Gefahr zu schützen und darauf zu achten, auch für andere nicht zur Gefahr zu werden. Es stimmt: In der Welt haben wir Angst – vor Verlust, vor Krankheit, vor dem Tod.
Jesus wusste das, als er zu seinen Jüngern sagte: "In der Welt habt ihr Angst. Aber er ist dabei nicht stehen geblieben, sondern konnte diesen unglaublich wichtigen Satz hinzufügen: "Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Was heißt das nun ganz konkret für jeden von uns? Denn immerhin sagte Jesus im Hinblick auf unsere Zeit auch: "Menschen werden vergehen vor Angst und vor banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird (Lukas 21,26).

...aber ihr braucht euch nicht fürchten“

Wir haben Angst und dürfen dennoch Mut fassen. Darin besteht das Leben und Denken eines entschiedenen Christen. Als Menschen, die wir die Welt sehen, wie sie ist, müssen wir Angst haben. Als Kinder Gottes, durch unseren Glauben an Jesus Christus, können wir Mut fassen und wissen, dass Jesus die Welt überwunden hat und als Sieger über die Mächte des Bösen hervorgegangen ist.

Wohin mit unserer Angst?

Wenn ein Kind sich ängstigt, sucht es die Nähe seiner Mutter, seines Vaters oder eines anderen, ihm vertrauten Menschen. Genau so sollen auch wir als Christen im Gebet die Hand unseres Vaters im Himmel suchen und uns ihm anvertrauen, bis sich unser Herz wieder beruhigt.

Gott weiß, wie es uns geht und auch, was wir brauchen. Er weiß, wovor wir Angst haben. Wie ein Vater zu seinem Kind, so sagt Gott zu uns: Komm in meine Arme. Komm mit deiner Angst, mit deinem Wunsch nach Nähe, mit deinen Verwundungen, mit deiner Schuld oder was es auch sei. Komm in meine Arme. Ich liebe und behüte dich. Du bist mein. Genau so sollte unser Verhältnis zu Gott sein. Es ist dieses Vertrauen und dieser Glaube, den sich Gott von uns wünscht.
Was macht Gott mit unserer Angst?

In der Bibel lesen wir den Satz: "Jeder, der aus Gott geboren ist, siegt über die Welt. Diesen Sieg macht uns unser Glaube möglich: Er ist es, der über die Welt triumphiert hat (1. Johannes 5,4). Jesus hat die Welt besiegt, und wer an ihn glaubt und ihm vertraut, der überwindet auch seine Angst. Ängste und Sorgen bestimmen dann nicht mehr unser Denken, Fühlen und Handeln und vor allem nicht mehr unser gesamtes Leben. Denn durch unsere Beziehung zu Gott, muss unsere Angst keine Macht mehr über uns haben. Wir wissen, dass Gott über allem steht.

Er ist unser Schutz und unsere Hilfe, was immer kommt und wie immer wir auch angegriffen werden. Ob in Zeiten der Not oder im alltäglichen Leben; Gott ist mit uns. Friedrich von Bodelschwingh, ein bekannter Theologe und viele Jahre Leiter der bekannten Stiftung "Bethel , eines der größten diakonischen Werke in ganz Europa, pflegte zu sagen: "Beten heißt, sich aus der Angst der Welt aufzumachen und zum Vater im Himmel zu gehen. Das ist ein Bild, das uns helfen kann, zu verstehen, worum es in unserem Leben als Christen geht. Wir richten unseren Blick weg von unserer Angst und hin zu unserem himmlischen Vater, dem wir alle unsere Sorgen und unsere Angst bringen können. Er sorgt für uns.
Tatsächlich berichten Christen aus aller Welt immer wieder, wie Gott für sie gesorgt, sie getröstet und wie er ihnen geholfen hat, insbesondere in Zeiten, als sie wegen ihres Christseins leiden mussten und manchmal vielleicht nicht mehr ein noch aus wussten. Als sie verfolgt und verleumdet wurden, half Gott. Er weiß genau, was uns fehlt und kennt jeden von uns besser als wir uns selbst kennen. Und er sorgt für uns. Als Christen brauchen wir keine Angst haben. Niemand braucht sich Sorgen zu machen, dass er von Gott vergessen wird. Im Gegenteil; wir können uns Gott anvertrauen, ihm alle unsere Lasten bringen und ihm alles sagen, was uns bedrückt und beschäftigt. In der Bibel steht: "Werft alle eure Sorgen auf ihn; er kümmert sich um euch! (1. Petrus 5,6-7). Das gilt nicht nur für die Zeit von Corona sondern immer. Gott ist mit uns, wenn wir zu ihm kommen, ihm vertrauen und an ihn glauben. Das wissen und erleben Christen seit 2000 Jahren überall auf der Welt.
"Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst (1. Johannes 4,18).

Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel, Fake-News und Horrormeldungen in den Nachrichten; es vergeht kein Tag, an dem unsere Angst nicht von irgendwelchen schlechten Nachrichten neu befeuert wird. Selbst Regierungen bekommen es mit der Angst zu tun, wenn sie sehen, wie es nicht gelingt, die Dinge in den Griff zu bekommen. Als in Indien, Brasilien und in so manchem anderen Staat die Infektionszahlen in die Höhe schnellten und die Bestatter nicht mehr nachkamen, die vielen Toten zu begraben oder auch nur einzuäschern, lernte so mancher das Fürchten.

Diese Angst vor der Krankheit, vor einem Kontrollverlust und letztlich auch vor dem Tod, lähmt nicht nur das Leben vieler Menschen, die besonders sensibel reagieren, es lähmt diesmal die ganze Gesellschaft. Dennoch heißt es in der Bibel:  "Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz mehr. Das können wir so interpretieren, dass überall da, wo es Menschen gibt, die noch nicht den Mut zur Mitmenschlichkeit  verloren haben und sich trauen, sich den Schwererkrankten zu nähern und für sie zu sorgen, die auch die älteren Menschen in den Altersheimen nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, die vielleicht auch in den Familien alles tun, um den Frieden und die Ordnung aufrecht zu erhalten; dort wird dazu beigetragen, dass die Angst keinen Platz mehr hat.

Das Böse, da brauchen wir uns keine Illusion zu machen, ist immer daran interessiert, dass alle unsere gesellschaftlichen Ordnungen, alle sozialen und karikativen Einrichtungen zusammenbrechen und Chaos ausbricht. Aber Gott sorgt mit seiner großen Liebe zu uns Menschen dafür, dass alle diese Hilfen, die er uns geschenkt hat, aufrechterhalten bleiben, dass  Gesundheitssysteme nicht zusammenbrechen und dass Mitleid und Hilfe weiter gegeben ist. Das alles ist nichts anderes, als konkreter Ausdruck der Liebe Gottes zu uns Menschen, der uns nicht unserem Schicksal überlässt, sondern hilft, wo immer es möglich ist – in den Gesellschaften generell, wie auch im Leben eines jeden von uns ganz persönlich.

Wir sind für das Leben geschaffen

Dieser Satz ist so wahr, dass jeder ihn unterschreiben könnte. Jeder von uns spürt diesen Willen zum Leben. Deshalb meiden wir, was uns den Tod bringen kann. Jeder gesunde Menschenverstand ist für das Leben. Zwar suchen einige auch das Risiko und die Gefahr, doch immer in der Hoffnung, dass das Leben siegt und sie wieder heil aus der Gefahrenzone herauskommen. Wir wollen nicht mit einem Virus angesteckt werden, nicht daran erkranken. Und erst recht möchte keiner von uns bei einer Naturkatastrophe oder durch einen Unfall ums Leben kommen. Daran erkennen wir, wie wir an unserem Leben hängen. Und das ist gut so. Das ist uns von Gott, unserem Schöpfer, gegeben. Er hat uns geschaffen, damit wir leben. Nirgends in der Bibel lesen wir, dass der Tod mit all seinen Schrecken ursprünglich Teil von Gottes Schöpfung gewesen wäre. Der Tod kam erst durch den Sündenfall in diese Welt, weil Menschen sein wollten wie Gott und sich nicht an seine Weisungen hielten und nach seinem Willen gefragt haben. In der Bibel heißt es dazu: "Die Macht des Todes kommt von der Sünde (1. Korinther 15,56).

Woher kommen Angst und Tod?

Erst seit dem "Sündenfall fürchten sich Menschen auch vor dem Tod. Vorher gab es weder Angst, noch den Tod. Der Tod war nicht Teil von Gottes Schöpfung. Seit dem "Sündenfall allerdings gibt es Krankheiten, Unfälle, Kriege, Leid und Tod. Und niemandem ist es bisher gelungen, den Tod zu besiegen – außer einem, Jesus. Von ihm wissen wir, dass er von den Toten auferstanden ist und als Sieger über den Tod hervorging. Ihm allein ist auch die Macht über den Tod gegeben. Das hat er exemplarisch gezeigt, indem er Menschen aus dem Tod auferweckte, als er noch auf dieser Erde weilte. Seither bietet er uns allen das ewige Leben an.

Voraussetzung dafür ist, dass wir an Jesus, den Sohn Gottes, glauben und ihm vertrauen. Wer sich dazu entschließt, der wird leben – auch wenn er gestorben ist – und zwar für immer und ewig. Denn Jesus hat auch die Macht über den Tod. Wenn er uns ewiges Leben gibt, so wie er es versprochen hat, dann kann es uns niemand mehr nehmen. Als Kinder Gottes, zu denen uns der Glaube an Jesus macht, dürfen wir das wissen und können deshalb auch voller Zuversicht sein. Jesus Christus ist der Herr über den Tod. Wir brauchen keine Angst zu haben, wenn wir zu Jesus gehören. Denn nichts und niemand kann uns aus seiner Hand reißen, wenn wir ihm gehören.

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