01.01.2017

Globalisierung ist anstrengend geworden

Wer die Berichte in den Medien verfolgt, kann beobachten, dass Rufe nach einem "starken Mann" in vielen Ländern der westlichen Welt und darüber hinaus immer lauter werden. Man spricht von einer "postfaktischen" Zeit und einem kaum mehr steuerbaren Populismus, der das politische System der Demokratie von innen heraus auszuhöhlen beginnt. In Ländern wie Russland mag alles noch aus der Geschichte heraus zu erklären sein. Doch nicht in den Ländern der europäischen Gemeinschaft und auch in den USA. Trotzdem beobachten wir auch hier ganz unerwartete Entwicklungen, die kaum jemand für möglich gehalten hätte. Wir können gespannt sein, wie es in Europa weitergeht. Es stellt sich jedoch die Frage: Gibt es in einer Welt rapide fließender Waren- und Informa­tionsströme überhaupt noch die Hoffnung auf einigermaßen geordnete politische und gesellschaftliche Verhältnisse, wie wir sie vor einigen Jahren noch hatten, oder sind diese Zeiten endgültig vorbei? Diese Frage glaubten wir bis vor kurzem noch eindeutig beantworten zu können. Inzwischen sind viele in ihren Prognosen unsicher geworden. Denn die bisherigen rechtsstaatlichen Ordnungskonzepte unserer westlichen Demokratien scheinen vor den neuen Herausforderungen nicht mehr bestehen zu können. Was früher auf Fakten basierte und eine Frage der politischen Kräfteverhältnisse war, die nur eines entsprechenden Verhandlungsgeschicks der politischen Repräsentanten bedurfte, ist heute aus den Fugen geraten, seit die Macht der gezielten Manipulation durch das Internet buchstäblich grenzenlos geworden ist. Wir können diese Entwicklung bedauern, doch sie bestimmt inzwischen den politischen Diskurs ganz beachtlich mit.

Sehnsucht nach einfachen Antworten

Der Wunsch nach einfachen Antworten scheint die Folge zu sein. Im Grunde waren es immer schon einfache Antworten, die Politikern dazu verhalfen, die Stimmen ihrer Wähler zu gewinnen. Doch was in letzter Zeit geschieht, geht weit darüber hinaus. Der Ruf nach dem "starken Mann" wird überall dort spürbar, wo das Recht nicht mehr durchsetzbar ist. Aufgrund jüngster Umfragen gibt es nicht wenige junge Akademiker, die unsere westliche Demokratie gar nicht mehr für verteidigungswürdig erachten und stattdessen überwunden geglaubte Herrschaftssysteme vorziehen. Das alles zeigt, wie weit diese Entwicklung bereits fortgeschritten ist und wohin uns dieser Trend noch führen kann.

Es gibt Signale, die uns steuern

Viele Menschen leben heute ohnehin nach dem Bauchgefühl und lassen sich viel eher von Emotionen steuern als von rationalen Überlegungen, die auf Argumenten irgendwelcher Fachleute beruhen. Ihre Entscheidungen fällen sie meist spontan. Fakten oder tieferes Nachdenken zählen für sie wenig. Für sie ist diese Welt bereits so unüberschaubar geworden, dass sie erst gar nicht mehr versuchen, sich eine klare Meinung zu bilden. Andere wiederum lassen sich von ihren Träumen leiten. Ihre Interessen gelten dem persönlichen Glück und Wohlbefinden. Dazu gehören vielleicht noch eine gute Ausbildung, Heirat, Kinder, Reisen und das Vergnügen, aber keinesfalls gesellschaftliche Entwicklungen oder politische Prozesse. Solange die Ausbildung gesichert ist und der Verdienst passt, können alle sagen, was sie wollen. Wieder anderen ist gerade ein solches Lebensmodell viel zu kleinbürgerlich. Sie wollen sich überhaupt nicht binden, weder politisch, gesellschaftlich oder privat. Ehepartner und Kinder sind für sie eine lästige Pflicht. Ihnen ist nur eines wichtig: Sie wollen frei sein, die Welt sehen, das Leben genießen. Wenn Krankheit oder andere unvorhergesehene Dinge in ihr Leben treten, bricht meist eine ganze Welt für sie zusammen; doch bis dahin leben sie, wie immer es ihnen passt, ohne Rücksicht auf das, was um sie herum geschieht.

Ein kluger Rat

Menschen, die das Navigationssystem ihres Lebens auf die biblisch-christlichen "Navigationssatelliten" ausgerichtet haben, leben auf dieses Ziel zu und sind ihm am Tage ihres Todes näher als je zuvor. So ist es auch zu verstehen, dass es in der Bibel heißt:  "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden." (Psalm 90,12) Weil Chris­ten diesen Aufruf verstehen, sind sie deshalb nicht besser als andere Menschen; sie haben es nur besser, weil sie Gott um Hilfe bitten können und von ihm den Weg zum ewigen Leben gezeigt bekommen. Wer als entschiedener Christ nach den Anweisungen Jesu lebt, kann sicher sein, dass ihm seine Schuld vergeben ist, dass er sich auf die Worte Jesu verlassen kann und dass die unglaublich erscheinenden großen Verheißungen der Bibel keine leeren Worte sind, sondern Realität. Bereits hier, auf dieser Welt, können wir unsere Hoffnung darauf setzen; nach unserem Tod werden wir ihre Realität dann selbst sehen und erfahren.

"Der Herr, euer Gott, zieht vor euch hin und wird für euch streiten."
DIE BIBEL, 5. Mose 1,30

Wer seine Hoffnung auf Jesus Christus setzt, bekommt seine Orientierungssignale vom lebendigen Gott, wie auch ein gutes Navigationssystem verlässliche Signale empfängt. Deshalb ist es so wichtig, dass wir in unserem Leben auf Jesus aufmerksam werden, der uns diesen Weg zu Gott zeigt und durch die Vergebung unserer Schuld möglich macht. Er ist es, der die Sehnsucht unseres Herzens zu stillen vermag und uns die Gewissheit schenkt, dass wir am richtigen Ort angekommen sind. So wie Navigationsgeräte ihre Signale von Satelliten empfangen und dadurch ihre eigene Position ermitteln, kann Gott uns in den Fragen unseres Lebens und im Chaos dieser Welt zu jeder Zeit und an jedem Punkt unseres Lebens eine verlässliche Orientierung geben, wenn wir an Jesus Christus glauben und seinem Wort vertrauen. Der "Lebens-Navigationssatellit" eines Christen ist nicht diese oder jene Entwicklung oder Meinung, sondern der dreieinige Gott im Himmel, der bis heute durch sein Wort, die Bibel, zu uns spricht.

Eine sichere Orientierung ist Gold wert

Vielleicht denken Sie, dass diese Aussage zu einfach ist. Aber es ist tatsächlich so. Schauen Sie hinein in die Geschichte. Wo Menschen in schwierigen Zeiten die richtigen Entscheidungen trafen, waren es sehr oft entschiedene Christen. In der Zeit der Nationalsozialisten in Deutschland waren es Christen, die sich dagegenstellten und klar sahen, wohin diese Entwichklung führen wird. In der Zeit, als alle gegen den Judenstaat Israel waren, waren es wiederum Chris­ten, die wussten, dass es falsch war, und dagegen protestierten. Es ist Gott und sein Wort, an dem wir uns ausrichten können, wenn wir an ihn glauben und ihm vertrauen, wo und wann immer wir es nötig haben. Im Trubel des Alltags ist es freilich oft nicht möglich, die Bibel zu lesen. Deshalb ist es wichtig, dass wir immer wieder Gelegenheiten finden, ruhig zu werden und uns in die Stille zurückzuziehen, wo wir in der Bibel lesen und mit Gott sprechen können. Wir müssen förmlich "zur Ruhe kommen", damit die zerrissenen Teile unserer Persönlichkeit wieder zueinanderfinden und wir unsere Antenne ausrichten können auf Gott, der uns so gerne hilft. Aber so wichtig dieses "Zur-Ruhe-kommen", dieses "Zu-sich-selber-finden" auch ist, es darf nicht dabei bleiben. Denn wer nur in sich selbst ruht, bleibt auch darin allein. Wer hingegen in der Stille zu Gott findet, in einer herzlichen Beziehung zu ihm steht und weiß, dass er immer wieder zu ihm kommen kann, der wird nie mehr allein sein. Denn der lebendige Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, der ist immer und überall gegenwärtig. Wo immer wir hingehen – er ist schon da (Psalm 139). Das kann im tiefsten Kerker sein oder auf dem schönsten Berggipfel, in einer schlichten Wohnung oder in einer Kirche. Gott ist immer da, wo wir ihn einlassen. Das wissen und erleben Menschen rund um den Globus seit nunmehr zweitausend Jahren. Wir hoffen, dass auch Sie diese Erfahrung machen.

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