01.03.2012

Fasten & Beten

Ausdauer und Stärke, Durchhaltevermögen und Belastbarkeit – wer wünscht sich das nicht? Tagtäglich vor Energie nur so zu sprühen und mit stets demselben Elan sein Ziel zu verfolgen, guten Mutes zu sein und vorwärts zu kommen;
das wünschen wir uns und freuen uns, wenn es gelingt. Doch was, wenn diese Kraft und Ausdauer versiegt, wenn die Belastbarkeit geringer wird und ein Burnout sich ankündigt? Spätestens jetzt sollten wir eine Antwort haben auf die Frage, wo die eigentlichen Kraftquellen im Leben zu finden sind. Familie, Ehe, Kinder, Beruf, ehrenamtliches Engagement, Hobbys; all das können Kraftquellen sein. Nur reichen sie manchmal eben nicht. Denn in einer von Hektik und Unrast geprägten Zeit ist es tatsächlich wichtig, dass wir "vollgetankt" sind, vollgetankt mit Energie und Lebensfreude – jener Freude und Energie, die von ganz oben kommt, nämlich von Gott.

Lebende Beispiele der Kraft und Ausdauer

Sie glauben es nicht? Dann schauen Sie einmal hinein in die Geschichte der Menschheit. Haben Sie sich noch nie gefragt, wo jene Männer und Frauen der Nächstenliebe ihre Kraft geschöpft haben? Die, die in ihrem Leben Enormes vollbracht haben, in selbst­loser Liebe und Hingabe Tausenden und Abertausenden Trost und Hilfe waren, sie gespeist und gepflegt haben. Denken Sie an Persönlichkeiten, die zu den Ärmsten der Armen gingen, um ihnen zu helfen. Woher nahmen sie die Kraft?
Mutter Teresa (1910 - 1997), die kleine, schwächlich wirkende Ordensfrau aus Albanien; Abbé Pierre (1912 - 2007), der katholische Priester der Armen in Frankreich; Georg Müller (1805 - 1898), der Waisenvater von Bristol; oder Friedrich von Bodelschwingh (1877 - 1946), der vielen Behinderten in der Nazi-Zeit das Leben rettete. Alle diese herausragenden Persönlichkeiten schöpften aus der Kraftquelle, die nur der Gott der Bibel sein kann. Eine unerschöpfliche Quelle der Kraft und Freude, Energie und Gelassenheit, die uns allen offensteht. Warum nutzen wir sie nicht?

Jeder braucht diese Kraft

Haben Sie sich nicht auch schon mal mehr Energie gewünscht? Selbst ein Spitzenklassewagen bleibt stehen, wenn ihm der Treibstoff fehlt. So geht es auch uns Menschen. Wer ständig gefordert und tagtäglichem Druck ausgesetzt ist, während immer noch höhere Erwartungen an ihn gerichtet werden, der kann eines Tages einfach nicht mehr. Genau das empfinden viele Menschen heute, wenn sie von neuen Sparmaßnahmen oder drohenden Liberalisierungsprogrammen der
Regierung hören. Denn so manch einer musste bereits in den vergangenen Jahren so viel arbeiten, dass er sich sagt, mehr geht einfach nicht. Jetzt heißt es allerdings für viele von uns, noch mehr Leistung zu erbringen. Wen wundert es da, wenn einer sagt: Irgendwann ist die Grenze erreicht. Irgendwann ist genug. Irgendwann kann ein Mensch nicht mehr und braucht einen Ort der Entspannung, der Erholung, des Auftankens – eine "Quelle", die nie versiegt, zu der man kommen kann, die immer und überall erreichbar ist und die uns gleichzeitig nicht arm macht.

Gebet – eine Quelle der Kraft

Gebet ist eine von diesen Quellen, aus denen Persönlichkeiten wie Mutter Teresa, Georg Müller oder Abbé Pierre ihre Kraft und Zuversicht geschöpft haben. Immer und immer wieder. Diese Menschen haben den Ort gekannt, zu dem sie gehen konnten, um neue Kraft zu schöpfen. Wieder in Verbindung zum Spender allen Lebens zu kommen und gestärkt und erneuert daraus hervorzugehen – zurück in den Alltag, in die Herausforderung. Nur so konnten sie ihre enorm anstrengenden Lebensaufgaben bewältigen und Lebenswerke vollbringen, die in die Geschichte eingingen. Und unser "Werk"? Ihr "Lebenswerk"? Wie sieht es damit aus? Sind Sie noch immer voller Kraft und Energie? Können Sie den immer größer werdenden Herausforderungen noch immer spielend entsprechen? Oder fühlen Sie sich schon manchmal am Ende Ihrer Kraft? Wenn ja, dann ist ein Nachdenken über die Kraftquelle der Bibel genau das Richtige für Sie. Diese Quelle der Kraft, die wir in der Bibel so eindrücklich beschrieben finden, ist nicht nur etwas für besondere Persönlichkeiten der Geschichte. Sie ist für uns alle da, kostet keinen Cent und ist unerschöpflich wie eine nie versiegende Quelle. Wer diese Quelle der Kraft kennengelernt hat, der wird sie sein ganzes Leben lang nicht mehr gering achten und auch immer wieder zu ihr gehen.

Der suchende Mensch

Viele Menschen suchen heute wie verrückt nach Quellen der Kraft. Manche geben Tausende von Euros aus, um irgendeine Hilfe zu erfahren – und sei sie noch so fragwürdig. Viele hoffen auf kosmische Energien oder angebliche Wundermittel. Doch wie oft müssen sie am Ende erkennen, dass es doch wieder nur trügerische Angebote waren, die nichts brachten außer enttäuschte Hoffnungen. Warum gehen all diese Menschen nicht einfach zum Gott der Bibel, von dem wir zu 100 Prozent wissen, dass er der Schöpfer des ganzen Universums ist und der, der das Leben spendet? Warum nicht? Viele Menschen unternehmen alles nur Menschenmögliche, um nur ja nicht der echten und wirklichen Hilfe und Kraft zu begegnen. Der wahren Quelle des Lebens, deren Kraft sich nie erschöpft und die täglich zu stärken vermag. Warum diese Skepsis? Bessere Hilfe als die des Schöpfers des gesamten Lebens kann uns doch gar nicht angeboten werden. Er kennt uns und weiß, was wir brauchen. Seine Quelle ist von einzigartiger Qualität und Originalität; durch sie lässt er uns an seiner Liebe und Größe teilhaben, die uns wahre Freiheit schenkt – und zwar nicht nur in diesem Leben, sondern bis in das ewige Leben hinein. Wirkliche Stärke, wahre Hilfe und echter Rat kommen von Gott und sind wertvoller als jeder Reichtum. Wer im Alltag mit Kraft erfüllt und bis ins hohe Alter vital, mutig und zuversichtlich bleiben will, braucht die Verbindung mit dieser nie versiegenden Quelle – die Verbindung mit dem Gott der Bibel selbst! Von ihm lesen wir in der Bibel:

Du bist die Quelle – alles Leben strömt aus dir." (Psalm 36, 10)

"Ich verlasse jetzt die Welt und komme zu dir. Sie aber bleiben zurück. Heiliger Vater, erhalte sie in der Gemeinschaft mit dir, damit sie eins werden wie wir." (Joh. 17, 11) So hat Jesus einmal gebetet, als er noch auf dieser Erde weilte; und heute können wir alle, vom Kleinsten bis zum Größten, durch Jesus Christus zu Gott dem Vater beten, wo immer wir sind.

Beten – aber zu wem genau?

Wir wissen heute aus den verschiedensten Untersuchungen, dass fast alle Menschen beten. Egal ob religiös oder nicht; hier gibt es kaum einen Unterschied. Spätestens wenn es einem Menschen wirklich schlecht geht, fängt er an zu beten. Er spricht irgendwelche Sätze – aber zu wem? Offensichtlich ist es so, dass wir alle ganz tief in unserem Innern spüren oder zumindest ahnen, dass es Gott gibt, auch wenn einer Gott vielleicht nur als "höhere Macht" bezeichnet. Das gilt übrigens für alle Völker und Kulturen dieser Welt. Nur ist in den Religionen dieser Völker das Gesicht dieser "höheren Macht" oft zweischneidig: Denn einerseits empfinden die Menschen oftmals mehr Furcht vor ihr als
Vertrauen und suchen nach Wegen, um sich vor ihrem Eingreifen in ihr Leben zu schützen, andererseits beten sie zu ihr und bitten sie um Hilfe. In jedem Fall ist diese höhere Macht immer das große Unbekannte, über das man so gut wie nichts weiß. Gleiches gilt auch bei den großen nicht-christlichen Weltreligionen, angefangen beim Islam bis hin zum Hinduismus oder dem Buddhismus. Überall ist die "höhere Macht", an die die Menschen glauben – ob Gott, das Karma oder Allah – das große Unbekannte, vor dem man eigentlich Angst haben muss. Aber es gibt auch Menschen, die nur an ein unpersönliches Schicksal, eine Art kosmische Maschine oder ein abstraktes System glauben. Solche Menschen wenden sich dann eben an Mächte, die ihnen näher und ansprechbarer erscheinen – wie z. B. Geister, Engel oder sogenannte spirituelle Wesen – in der Hoffnung, dass diese sie beschützen oder ihnen helfen.

Wer an Jesus Christus glaubt, der weiß, zu wem er betet

Jesus Christus sagt: "Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan."(Matth. 7, 7) So einfach und so direkt soll unser Gespräch mit Gott sein? Wir hingegen fragen oft, wer und wie Gott eigentlich ist oder ob er unser Gebet überhaupt hören will. Doch auf all diese Fragen hat uns Jesus bereits Antwort gegeben. Er sagt: "Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!" (Matth. 7, 11) Diese Aussage Jesu ist wie ein Schlüssel für unsere Gebete: Gott, der Allmächtige, der alles geschaffen hat, gibt sich als unser Vater zu erkennen, der es unendlich gut mit jedem von uns meint. Diese Aussage ist von so enormer Bedeutung, dass wir nicht dankbar genug dafür sein können. Denn von diesem Wissen über Gott hängt ab, wie wir zu ihm beten können. Wer den Gott der Bibel bereits so kennengelernt hat, für den ist Gebet keine Pflichtübung mehr, sondern Ausdruck einer ganz persönlichen Beziehung. Diese Einladung wird im Johannes­evangelium so zum Ausdruck gebracht: "Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden." (Joh. 1, 12). Wer das in seinem Leben erfahren hat, für den gibt es keinen Zweifel mehr: Beten hilft.

Wie und was können wir beten?

Bleibt noch die Frage, wie wir zu Gott beten können. Auf diese Frage hat die bekannte Schriftstellerin Luise Rinser einmal gesagt: "Bete, und du wirst entdecken, dass Beten Sinn hat – und anders als durch Beten wirst du es nie entdecken." "Wie kann ich beten? Was sage ich Gott? Wie finde ich die richtigen Worte?" Alle diese Fragen sind überflüssig, wenn wir den Gott der Bibel kennengelernt haben. Denn jeder Mensch kann beten, sobald er weiß, dass wir über alles mit Gott reden können und auch sollen. Alles, was mich gerade beschäftigt, kann für mich zum Gebet werden: Die Familie, meine Arbeit, die Diagnose, die mir Sorgen bereitet, die Kinder in der Schule, die alt gewordenen Eltern, alles. Alles was mich bewegt: das Glück einer Begegnung, eine schöne Wanderung mit Freunden, auch die Last der Konflikte, meine Hoffnungen und Wünsche, meine Erwartungen und Befürchtungen; alles können wir zu unserem Gebet machen. Beten bedeutet, seine eigenen Gedanken vor Gott auszusprechen und sie bei ihm gut aufgehoben zu wissen. Beten entlastet und befreit! Ob von schwermütigem Grübeln, das einen nicht zur Ruhe kommen lässt, oder von ungeordneten Gedanken, die einen quälen. Gebet – das sind Worte, die sich an Gott richten und ihn persönlich ansprechen. Ob es Worte der Freude oder des Dankes sind. Worte der Erleichterung, Klagesätze, Worte der Trauer und Enttäuschung. Selbst Wut und Angst können zum Gebet werden. Sogar ein Seufzen, ein Schluchzen oder stumme Tränen – all das können Gebete sein. Gebete können unmittelbar und direkt klingen. Manchmal fördern sie zu Tage, was uns zutiefst und im Innersten unserer Seele bewegt. Manchmal sind es einfach nur Fragen, Zweifel, die Bitte um Hilfe und Beistand; all das sind Gebete, die wir an Gott richten können.

Wann haben Sie zum letzten Mal gebetet?

Wenn Sie auf diese Frage nur wage antworten können, sollten Sie heute damit anfangen! Beten ist leichter als Sie denken. Sprechen Sie mit Gott über alles, was Ihnen gerade durch den Kopf geht. Vertrauen Sie sich Gott an. Gott hört Sie – was immer Sie ihm sagen. Wie Luise Rinser sagte: "Bete, und du wirst entdecken, dass Beten Sinn hat – und anders als durch Beten wirst du es nie entdecken." In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gute Erfahrungen mit dem Beten!

Gott hört jedes Gebet – aber hilft er auch immer?

Das fragen sich manche, wenn sie krank geworden sind und zu Gott beten. Dabei ist zu bedenken, dass Gott nicht immer durch übernatürliches Eingreifen, durch sogenannte "Wunder" hilft, sondern auch durch die Leistungen der "normalen" Medizin. Denn auch die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers, die durch die Medizin in Gang gesetzt werden, hat Gott geschaffen. Deshalb dürfen wir sie auch dankbar in Anspruch nehmen. Was Gott sicher nicht tut, ist, dass er wie ein Automat auf unsere Gebete reagiert. Selbst der Apostel Paulus muss­te sich sagen lassen, dass er sich an der Gnade Gottes genügen lassen soll. Krankheiten können manchmal auch die Folge von schuldhaftem Verhalten sein. Denken wir nur an das Rauchen. Wenn es auch falsch wäre, daraus eine allgemeine Regel zu machen. Denn auch ein Nichtraucher kann Lungenkrebs bekommen. Ähnliches gibt es in vielen anderen Zusammenhängen und bei vielen anderen Krankheiten. Daher ist bei Krankheit nicht so sehr die Frage nach dem Warum zu stellen als vielmehr die Frage nach dem Wozu.

Welchen Sinn hat die Krankheit für mich?

Ist sie mir vielleicht auferlegt, damit ich in dieser Situation beginne, die Nähe Gottes zu suchen oder neu zu erfahren? Musste ich vielleicht krank werden, um endlich Zeit dafür zu finden, mit Gott zu reden und mich mit seinem Wort, der Bibel, auseinanderzusetzen? Oder geht es vielleicht darum, dass ich lernen muss, mehr Geduld zu bekommen? Mehr Liebe zu anderen Menschen? Vielleicht ist mir eine Krankheit auch deshalb geschickt worden, damit ich meine Lebensziele überdenke. Oder damit ich beginne, mich auf das Ende des biologischen Daseins und den Großen Umzug in Gottes herrliche Welt vorzubereiten. Es kann auch sein, dass es darum geht, den ersten, entscheidenden Schritt zum Glauben zu vollziehen, nämlich die Hingabe an Jesus Christus. Dass ich diese Hingabe endlich in die Tat umsetze, falls ich es bisher versäumt oder immer wieder nur hinausgeschoben und das Geschenk der Vergebung noch nicht angenommen habe.

Krankheit und Gesundheit werden oft viel zu einseitig gesehen.

Die Bibel spricht davon, dass der Mensch nicht nur aus seinem Körper besteht. Als Christen kennen wir vier Ebenen der Person: als erstes die geistlich-spirituelle Ebene, dann die geistig-rationale, die seelisch-psychische und die körperlich-materielle Ebene. Alle vier Ebenen sind Gottes Gabe an uns Menschen. Doch Gott möchte, dass wir den Inhalt und Sinn unseres Lebens auf der höchsten, der geistlichen Ebene empfangen und täglich im Umgang mit Jesus Christus erleben. Durch seine Hilfe können dann auch die anderen Ebenen erfüllt und umgestaltet werden. Unsere heutige Zeit krankt oft daran, dass viele Menschen nur auf der körperlichen Ebene leben und alles Geistige als untergeordnet ansehen und es deshalb verkümmern lassen. Kein Wunder, wenn ein Mensch dann durch körperliche Beeinträchtigungen, wie z. B. eine Krankheit, aus der Bahn geworfen wird. Aber das könnte ihm helfen, endlich auch die höhere Dimension seines Lebens zu entdecken. Wir dürfen nie vergessen: Die körperliche Seite an uns ist vergänglich und zeigt Verschleiß­erscheinungen, wenn wir älter werden. Das geistliche Leben aber wird von Gott, wenn wir seinen Geist an uns wirken lassen, taufrisch und vital erhalten. Deshalb sollten wir regelmäßig beten, um uns dadurch quasi in ein "geistliches Fitness-Studio" zu begeben, wo Gott unmittelbar zu uns redet und unsere Fehlentwicklungen heilt, wie z. B. geistliche Hör- und Sehstörungen, geistliche Unterernährung, Schäden durch "Schadstoffe" wie Selbstverliebtheit, Neid, Hass, Vergötzung der Lust oder andere Formen von Schuld. Und wo er uns hilft, die geistlichen Muskeln zu trainieren, die wir brauchen. Diese Fitness des Geistes ist letztlich viel wichtiger als die unseres Körpers. Denn ihre Folgen reichen zeitlich unbegrenzt über unser derzeitiges Leben hinaus. Ja, es ist tatsächlich so: Gott hilft den Kranken wie den Gesunden gleichermaßen. Aber wir müssen Gott darum bitten – und das heißt, zu ihm kommen und mit ihm reden – und das in jeder Lage unseres Lebens. Seit Jesus Christus auf diese Welt gekommen ist, sind wir bei Gott immer willkommen. Nutzen Sie dieses Angebot! Gehen Sie zu Gott!

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