01.06.2020

Das Gespräch mit Gott

Viele Menschen fragen sich: Wie kann ich wissen, was Gott will? Doch diese Frage zu beantworten ist einfacher, als wir denken. Denn sehr vieles davon ist uns in der Bibel bereits gesagt. Jesus hinterließ uns viele grundsätzliche Verhaltensregeln, die bis heute ihre Gültigkeit haben und die wir einfach nur anwenden müssen. Aber es gibt natürlich auch große und kleine Herausforderungen, vor die wir in unserem Leben immer wieder gestellt werden, für die es keine direkten Antworten in der Bibel gibt. Trotzdem möchten wir vielleicht gerne wissen, was Gott in dieser Herausforderung von uns erwartet und wie er möchte, dass wir uns entscheiden. Deshalb ist es wichtig, dass wir lernen, auf Gottes Stimme zu hören, dass auch der Geist Gottes immer mehr Raum in unserem Herzen bekommt, um uns auch in diesen Herausforderungen zu helfen. Gottes Heiliger Geist hilft uns gern. Nur ist das oft nicht so einfach, wie viele vielleicht denken, weil wir nur zu gerne das für die Stimme Gottes halten, was wir uns selbst wünschen. Wir können aber auch hier lernen, darauf zu hören und zu verstehen, wie Gott zu uns spricht, sodass wir im Laufe der Zeit immer besser Gottes Stimme von den vielen Einflüsterungen zu unterscheiden vermögen. Wichtig ist dafür, dass wir Gottes Wort, die Bibel, lesen und verstehen.

1. Das Wort Gottes

Das Wort Gottes ist für jeden von uns die Grundlage, um Gott immer besser kennenzulernen, seinen Willen zu verstehen und seine Hilfe zu erfahren. Wir müssen vor allem lernen, dass wir uns aus dem Wort Gottes nicht nur das herauspicken dürfen, was uns gefällt, während wir die Kernaussagen der Bibel ignorieren. Diese Kernaussagen der Bibel sind:

-     Aussagen über den Willen Gottes
-     Aussagen über den Menschen, seine Rebellion und Sünde gegenüber Gott
-     Aussagen über Jesus Christus als unseren Herrn und Heiland

Wer diese Grundaussagen der Bibel nicht annimmt und sich stattdessen nur das herauspickt, was ihm gefällt, verfällt in Willkür und Einseitigkeiten und missversteht Gottes Wort. Deshalb ist es so wichtig, dass ein Mensch, Jesus Christus als seinen Herrn und Heiland annimmt. Denn erst sobald ein Mensch anfängt, eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus zu pflegen, beginnt der Lern- und Reifungsprozess, der es ihm ermöglicht, Gott immer mehr kennenzulernen und zu verstehen.

Natürlich kann Gott auch über alle nur möglichen Wege und Hilfen, ja sogar durch Träume mit Menschen sprechen und ihnen seine Hilfe zukommen lassen, das macht er auch und zwar bis heute. Das dürfen wir aber nicht zum Anlass nehmen, deshalb nicht mehr nach den Weisungen Gottes zu handeln. Wer sein Leben Jesus Christus anvertraut, der empfängt Gottes Heiligen Geist, der ihn Stück für Stück in alle Geheimnisse des Glaubens einführt, je nachdem, wie treu wir Gott gegenüber sind und ob wir seine Nähe tagtäglich immer und immer wieder suchen.

2. Gottes Heiliger Geist

Christen aus bestimmten Denominationen pflegen zu sagen: „Mir ist klar geworden, dass...“ und erpressen damit vielleicht ihre Mitmenschen oder andere Christen. Wie aber können sie wissen, ob es Gottes Stimme war, durch die ihnen etwas „klar geworden“ ist? Wer hat geprüft, was von dem Gedanken, den sie als Gottes Stimme interpretiert haben, tatsächlich Gottes Stimme war? Vielleicht war es ja nur ihr eigenes Wunschdenken? Dieser Kurzschluss passiert nämlich viel schneller als so manche Christen denken und hat schon zu vielen Konflikten und Missverständnissen, Streitereien und sogar Spaltungen geführt. All das müsste nicht sein, wenn Christen lernen würden, Gottes Stimme vom eigenen Wunschdenken zu unterscheiden und damit auch ehrlich und entsprechend den Weisungen der Bibel umzugehen. Dass wir als Christen von Gottes Geist geführt und gelenkt werden können, ist biblisch und geschieht oftmals auf eine ganz einfache Art und Weise, aber nicht, wenn wir es uns nur aus eigensüchtigen Motiven einreden, was leider häufig genug der Fall ist, leider auch bei vermeintlich „reifen Christen“.  

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3. Gottes Geist und unser Verstand

Wer Gottes Willen erkennen will, sollte seinen Kopf nicht aus-, sondern einschalten. Denn auch der Verstand ist uns von Gott gegeben, um Situationen zu beurteilen. Aber es gibt auch Beispiele, wie z.B. das von Charles Studd, der als kranker Mann und in einem vorgerückten Alter zu einem Missionsauftrag nach Afrika reiste um dort erfolgreich eine sehr segensreiche Missionsarbeit zu beginnen. Daran können wir sehen, dass Gott nichts unmöglich ist, nur sollten wir nicht daraus schließen, dass er immer so handelt. Denn dadurch kommt es zu Fehlentscheidungen, die es leider gibt. Es kommt immer darauf an, dass wir vom Heiligen Geist Gottes erfasst und erleuchtet sind und uns das nicht nur einreden. Der Heilige Geist gebraucht dabei unseren Verstand. Dieser kann uns ein hervorragendes Werkzeug sein, um Gottes Willen und Wege zu finden. Wichtig dafür ist auch das Gebet und eine ständige und vor allem aufrichtige Suche der Nähe Gottes.

William Booth, der Gründer der Heilsarmee, hat ein Werk ins Leben gerufen, das bis heute in 131 Ländern der Erde tätig ist und im Jahr 2018 mehr als 1,7 Millionen Mitglieder in über 14.000 Gemeinden, 3.000 Schulen und 3.600 Sozialinstitutionen, 52 Krankenhäusern und 288 Gesundheitszentren und Kliniken zählte, in denen mehr als 26.000 Offiziere und mehr als 112.000 Angestellte tätig sind. Als William Booth 1865 nach Ost-London kam und das dortige Elend sah, brauchte er keine große Inspiration. Er wusste: „Hier ist mein Platz!“ Gott segnete diese Entscheidung und machte ein großes Werk daraus, das bis heute weltweit Menschen in Not und Elend hilft. Das zeigt, wie naheliegend oft das ist, was Gott von uns möchte. Viele Menschen wissen nicht, was sie tun sollen und warten vielleicht auf besondere Eingebungen, anstatt einfach das Nächstliegende zu tun - und Gott Großes daraus machen zu lassen. Aber selbst das darf man nicht verabsolutieren. Denn auch das kann in manchen Fällen ganz anders sein. Gott handelt eben nicht nach einem Schema, sondern segnet und führt jeden Menschen ganz individuell. Das sehen wir bereits in vielen Beispielen der Bibel, in denen Gott immer wieder zeigt, wie sehr er jeden einzelnen Menschen liebt und zu seiner besonderen Bestimmung hin lenkt.

4. Mut, Gehorsam und Gebet

Wer Jesus Christus vertraut und nach seinem Willen lebt, erhält manchmal erstaunliche innere Gewissheit darüber, was er tun muss und kann dann auch mutig vorangehen. Gott selbst hat gesagt: „Ich will dich mit meinen Augen leiten“ (Psalm 32,8). Wichtig ist zu wissen: Gott hilft und führt uns in der Regel Schritt für Schritt. Er kennt den Weg und das Ziel und kann uns auch korrigieren, wenn wir vielleicht einmal eine falsche Entscheidung getroffen haben. Dann führt er uns eben über diesen Umweg. Dafür gibt es genügend Beispiele, auch in der Bibel. Wichtig in allem ist unser Gehorsam gegenüber Gott, denn über diesen Gehorsam kann Gottes Heiliger Geist uns in einer besonders direkten Form helfen, unseren Weg zu finden. Wenn wir Gott gehorsam sind, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Gott lässt niemanden fallen, der bei ihm bleibt, nur weil er eine falsche Entscheidung getroffen hat. Im Gegenteil; er hilft uns heraus und führt uns weiter. Große Bedeutung in diesem ganzen Prozess eines erfolgreichen Lebens mit Gott hat das Gebet. Wer seine Beziehung zu Gott, dem Vater, und zu Jesus Christus pflegt, erlebt ein viel spannenderes und reichhaltigeres Leben mit Gott und findet auch viel leichter seinen Weg. Denn in der Stille vor Gott kann Gottes Heiliger Geist zu uns sprechen und wir können die sanfte Hilfe Gottes dann tatsächlich verstehen. Das alles geschieht am besten im persönlichen Gebet oder auch im gemeinsamen Gebet mit anderen. Wichtig ist es, zu wissen, dass Gott handelt, wenn die Dinge reif sind. Dann schenkt er uns Klarheit, die zu Frieden und Freude in unserem Herzen führt.

 

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