01.12.2012

Christsein oder Religion

Das Christentum ist statistisch gesehen bis heute die am meisten verbreitete Religion, wobei der Begriff, wie bereits gesagt, nicht wirklich stimmt. Jesus selbst hatte seine größten Probleme mit den religiösen Führern der damaligen Zeit. Wo immer ein Mensch sich zu Jesus bekennt, sich ihm ganz anvertraut und beginnt, nach seinem Vorbild zu leben, beginnen auch die Probleme, weil er in kein religiöses Schema mehr passt.

"Wer nicht von neuem geboren wird, kann nicht in Gottes Reich kommen."
Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kap. 3, Vers 3

Das war auch so bei Jesus von Nazareth, auch wenn er sich immer zur jüdischen Tradition der Thora bekannt hat. Seine Lehre und sein Wirken gingen jedoch noch über die Vorschriften der Thora hinaus, indem er sie indem er sie nicht dem Buchstaben sondern dem Sinn nach erfüllte. Sein Wirken war von außergewöhnlichen Ereignissen begleitet und wurde durch sie beglaubigt. Jesus heilte Kranke und weckte sogar Tote auf. Doch trotz all dieser Zeichen und Wunder gab es immer wieder Angriffe und Unterstellungen von Seiten der damaligen religiösen Schicht. Pharisäer und Sadduzäer waren es schließlich auch, die – zusammen mit der römischen Besatzungsmacht und dem aufgehetzten Volk – Jesus kreuzigten. Doch gerade dieser Tod, den Jesus als stellvertretenden Tod für uns sündige Menschen selbst angekündigt hatte, und seine darauffolgende Auferstehung führten dazu, dass eine weltweite Bewegung entstand, die sich bis heute fortgesetzt und deren Einfluss die Geschichte der Menschheit entscheidend geprägt hat.

Schon kurz nach Jesu Kreuzigung und Auferstehung standen in Jerusalem Tausende Menschen auf und bekannten, dass sie an Jesus als den Christus, den Sohn Gottes, glauben. Bald darauf taten sie sich in sogenannten Gemeinden zusammen und so begann jene Bewegung, die sich seither über die ganze Welt ausbreitet und heute alle Kontinente der Welt umspannt. 250 Millionen Christen werden derzeit weltweit verfolgt. Das ist die größte Christenverfolgung aller Zeiten.

Aus: Die Presse, 04.12.2008 Ähnlich wie in Jerusalem entstanden christliche Gemeinden innerhalb weniger Jahrzehnte an vielen Orten des östlichen Mittelmeerraums und sogar in Rom, dem Machtzentrum der damaligen politischen Welt. Rund 2000 Jahre später schließen sich noch immer Menschen in christlichen Gemeinden zusammen, helfen sich gegenseitig und bekennen ihren Glauben; sie beten und feiern das Abendmahl. So hat es Jesus selbst angeordnet. Praktisch tagtäglich entstehen bis heute christliche Gemeinden auf der ganzen Welt – gerade auch in jenen Ländern, in denen Christen unterdrückt und verfolgt werden. Derzeit vor allem in China, wo trotz Unterdrückung durch die kommunistische Regierung in den letzten Jahrzehnten Hunderttausende neuer Gemeinden entstanden sind. Gleiches gilt für Indien und andere asiatische Länder, Afrika und sogar den arabischen Raum; auf allen Kontinenten wird heute die frohe Botschaft von Jesus Christus persönlich und auch über Radio und Fernsehen, Internet und Filme an Menschen weitergegeben. Noch immer sind es viele, die diese Botschaft von der Errettung aus der Finsternis annehmen und sich zu Jesus Christus bekennen. So finden auf der ganzen Welt Menschen zum rettenden Glauben an Jesus Christus, trotz Verfolgung, Folter und Todesdrohungen.

Das Christentum als weltweite Bewegung

Ausgangspunkte dieser weltweiten Bewegung sind der Glaube an Jesus Christus, die Gründung von Gemeinden (Apostelgeschichte 2, 42) und die Prinzipien der Liebe und Gewaltlosigkeit. Der Umgang der Glaubenden miteinander war für die Menschen von damals so überzeugend, dass immer mehr von ihnen selbst dazugehören wollten.

"Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade."
Paul Claudel (1868-1955), französischer Dichter

Als dann die religiöse und politische Verfolgung einsetzte, wurden viele dieser ersten Christen allein deshalb getötet, weil sie gewaltfreie Nächsten- und Feindesliebe praktizierten. Dieses Märtyrertum trägt auch heute noch ganz wesentlich dazu bei, dass christliche Gemeinden entstehen und wachsen. Damals kamen schließlich immer mehr Mitglieder der römischen Oberschicht zum Glauben an Jesus Christus. Unter Kaiser Konstantin wurde das Christentum im 4. Jahrhundert n. Chr. zur Staatsreligion. Durch diese Entwicklung bekannten sich wiederum viele Hunderttausende von Menschen mehr zum Christentum. Das allerdings brachte es mit sich, dass von nun an auch Menschen zum Christentum gezählt wurden, die gar nicht wirklich an Jesus glaubten. Das war bei den ersten Christen anders. Von ihnen traf jeder eine bewusste Entscheidung für Jesus Christus und hielt selbst dann noch daran fest, wenn das Verfolgung oder Tod bedeutete, wie das oft der Fall war.

Kirchengeschichte einst und heute

"Was der Saft für den Baum, ist der Glaube für den Menschen."
Otto Baumgartner-Amstad (geb. 1924), Schweizer Beamter, Volksbühnenautor

Die Kirchengeschichte der anschließenden Jahrhunderte zeigt uns ein Wechselspiel von Licht und Schatten. Einerseits wurde die Botschaft der Errettung durch Jesus Christus in alle Länder der Erde getragen, anderseits geschah das in früherer Zeit oft nicht unter den von Jesus so ausschließlich vorgegebenen Prinzipien der Gewaltlosigkeit und der Liebe. Zudem spaltete sich das Christentum im Laufe seiner Geschichte in Konfessionen auf, was schwere Konflikte und schreckliche Lieblosigkeit mit sich brachte. Zur Zeit der Reformation wurde vom jeweiligen Landesfürsten entschieden, welcher Kirche das Volk anzugehören hatte. Das führte wiederum dazu, dass sich die einzelnen Menschen teilweise nur deshalb einer bestimmten Konfession zurechnen ließen, weil sie praktisch dazu gezwungen waren. Die Kirchenzugehörigkeit wurde vielfach zur reinen Formsache. Und das ist teilweise noch heute so. Doch nun beginnt sich wieder etwas zu verändern und zwar grundlegend.

Die prägende Kraft

"Ein Volk, das die Zehn Gebote nicht achtet, ist ein verlorenes Volk."
Theodore Roosevelt (1858-1919), Präsident der USA von 1901-1909

Wir wissen, dass das Christentum mit seinen ethischen Prinzipien, wie sie in den Zehn Geboten für alle Generationen eindrucksvoll festgehalten sind, in vielen Ländern der Erde prägend war und bis heute ist. Das gilt nicht nur das alltägliche Zusammenleben der Menschen sondern auch für die Gesetzgebung und die gesellschaftlichen Ordnungen. Die Verfassungen der europäischen Staaten beruhen letztlich auf diesen Zehn Geboten – Ordnungen, die Gott selbst eingesetzt hat. Christliche Tugenden wie eheliche Treue, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Fleiß bei der Arbeit wie auch der Respekt vor Vater und Mutter waren jahrhundertelang unverrückbarer Maßstab des Zusammenlebens im christlichen Abendland. Sie führten –neben vielen anderen Faktoren – zu dem geistig-kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritt, der Europa und Amerika bis heute prägt. Die europäische Kultur mit all ihren Erfindungen und ihrer wirtschaftlichen Kraft konnte nur deshalb entstehen, weil es da Menschen gab, die von der christlichen Ethik und ihrem Menschenbild geprägt waren. Doch nun geht diese Zeit ihrem Ende zu.

Kirche und Glauben verändern sich

"Das Gute, das du heute tust, werden die Menschen morgen schon wieder vergessen haben. Doch tue weiter Gutes!"
Mutter Teresa (1910-1997)

Heute ist Gott für viele Menschen nicht mehr die moralische Instanz, vor der sie sich spätestens nach ihrem Tod verantworten müssen. Uns wird vielmehr eingeredet, wir müssten uns selbst verwirklichen und so leben, wie es uns gefällt. Dieser "Zeitgeist" steht jedoch in Konflikt mit der Ethik der Zehn Gebote. Im Prinzip ist es so, dass eine Ethik des individuellen Gutdünkens die Ethik der Zehn Gebote verdrängt. Die Folgen davon sind bereits spürbar. Menschen treten jedes Jahr zu Tausenden aus den Kirchen aus. In deutschen Städten besucht nur noch ein kleiner Prozentsatz der Kirchenmitglieder am Sonntag einen Gottesdienst. Ein Großteil der Menschen, die der Kirche fern stehen, schließt sich sektiererischen Gruppen an, wendet sich dem Buddhismus oder anderen religiösen Systemen zu. Insbesondere junge Menschen wollen oft aber auch gar nichts mehr vom Glauben wissen und hängen sich an irgendwelche Musik-, TV- oder Internet-Idole. Die Gesellschaft rutscht immer mehr in einen Zustand der Verwahrlosung. Ehen zerbrechen oder werden oft gar nicht mehr geschlossen. Millionen Scheidungs- bzw. Trennungskinder und Jugendliche verkraften den Bruch zwischen ihren Eltern nicht und leiden, bis sie schließlich – mangels guter Vorbilder – wiederholen, was ihnen durch die Trennung angetan wurde.

"Der Wind des Zeitgeistes weht heute da und morgen da. Und wer sich danach richtet, der wird vom Winde verweht!"
Helmut Kohl (geb. 1930), deutscher Bundeskanzler

In den Schulen werden Lernstörungen und andere Fehlentwicklungen bis hin zu Jugendkriminalität und Drogenabhängigkeit mit zunehmender Häufigkeit diagnostiziert. Dadurch, dass gute, prägende Vorbilder fehlen, gerät die Gesellschaft immer mehr in eine Spirale, die sich ständig selbst verstärkt. Im Bereich der Wirtschaft nehmen Überschuldung und Korruption zu. Sogar ein Staatsbankrott ist möglich geworden, wie die neuesten Entwicklungen zeigen und wie es in Argentinien ja bereits 2001 geschehen ist. Staatsapparate kämpfen gegen millionenfach hinterzogene Steuern, Rentenbetrug in ungeahntem Ausmaß und Korruption auf allen Ebenen. Die Fälle, die derzeit in Griechenland, Italien und Spanien ans Licht kommen, bilden nach Meinung von Experten nur die Spitze des Eisbergs. In den letzten Jahrzehnten ging das vom christlichen Glauben geprägte Wertesystem immer mehr verloren. Wo aber stabile ethische Werte fehlen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Menschen sich selbst zugrunderichten. Das lässt sich aus der Geschichte ablesen.

Jesu Botschaft von der Erlösung

"Wenn Jesus Christus wirklich zugegen ist, gibt es weder Sieger noch Besiegte, sondern nur Versöhnte."
Gertrud von Le Fort (1876 -1971), deutsche Schriftstellerin

In diese Situation hinein kommt die Botschaft von der Erlösung durch Jesus Christus. Wie damals, als "die Zeit erfüllt war", wie es in der Bibel heißt, können auch wir heute Gottes Stimme hören und das Angebot der Errettung durch Jesus Christus annehmen. In jeder Buchhandlung ist es möglich, christliche Literatur oder eine Bibel zu bestellen. Jesu Botschaft von der Errettung wird durch Radio und Fernsehen auf der ganzen Welt verbreitet. Nie zuvor in der Geschichte hatten so viele Menschen die Möglichkeit, auf die eine oder andere Weise mit der christlichen Botschaft in Kontakt zu kommen. Das Internet verbindet Menschen weltweit und ist auch ein ausgezeichnetes Medium, um Menschen über die Botschaft der Errettung zu informieren, sie im Glauben zu begleiten und weiterzuführen.

"WärṀ Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, doch nicht in dir: du bliebst noch ewiglich verloren."
Angelus Silesius (1624 -1677), Dichter des deutschen Barock

Das alles geschieht in unserer Zeit überall auf der Welt – auch in Ihrer Region, Ihrem Land, Ihrem Staat. Nur das Angebot annehmen, darauf eingehen müssen Sie selbst. Das kann niemand an Ihrer Stelle tun. Damit schließt sich der Kreis. Denn auch die ersten Christen sagten in einer ganz persönlichen Entscheidung "Ja" zu Gottes Angebot. Sie bekannten sich zu Jesus Christus und richteten ihr Leben nach seinen Grundsätzen aus. Dadurch veränderte sich ihr Leben und gewann an Kraft; diese Veränderung wirkte in die gesellschaftlichen Prozesse hinein – und zwar bis heute. Wenn Sie möchten, dass auch Ihr Leben wieder mehr Kraft und Nachhaltigkeit gewinnt, dann kommen Sie zu Jesus, dessen Geburt wir wieder feiern. Hören Sie die Sendungen des ERF oder lesen Sie die Bibel: Gott will, dass unser Leben gelingt; er will uns helfen und uns ans Ziel bringen. Dazu müssen wir Jesus Christus in unser Leben einladen und ihm vertrauen. Wenn Sie damit beginnen, wird dieses bevorstehende Weihnachtsfest für Sie ein Fest, wie Sie es noch nie erlebt haben.

Das könnte Sie auch interessieren