01.04.2016

Beginnen, das Beste daraus zu machen

1. Erinnerungen werden immer bleiben Die Frage ist, welche Bedeutung unsere Erinnerungen an Verletzungen und schlimme Erfahrungen in unserem Leben haben. Wenn wir über Ereignisse von gestern so denken, dass sie uns heute emotional nicht mehr belasten, ist eines der wichtigsten Ziele erreicht – und genau das können wir erreichen.

2. Halten wir fest, was alles erreicht wurde Wenn wir immer nur auf das Leid von gestern schauen, werden wir nicht sehr weit kommen. Deshalb ist es wichtig, darauf zu schauen, wie wir z. B in den letzten zehn Jahre damit umgegangen sind. Wenn Sie vorangekommen sind, dann danken Sie Gott dafür. Denn Dank setzt neue Kräfte frei, die Sie vielleicht immer noch benötigen, um die Erinnerungen endgültig hinter sich lassen zu können. Das Ziel muss es sein, die schweren Ereignisse soweit zu bewältigen, dass sie nicht mehr so belastend in das Leben hineinspielen, und dass Sie letztlich unabhängig davon leben können.

3. Gehen Sie viel – vor allem in die Natur Viele Menschen, die ähnliche Schicksale wie Sie durchleben mussten, berichten davon, wie sie eine große Hilfe in Gottes Schöpfung gefunden haben. Ein Aussichtspunkt, zu dem sie immer wieder gefahren sind. Der prächtige Sonnenuntergang, die Farben der Landschaft, die überwältigende Perspektive – und immer wieder auch die Bewegung in der Natur half ihnen, sie aus ihren Gedanken von der Vergangenheit wegzubringen und ihre Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu lenken. Es geht um den Wechsel der Perspektive.

4. Vieles im Leben ist relativ Wie sind Sie gewohnt zu denken? Denken Sie im "Wenn – dann"-Format? "Wenn ich nicht im Heim gewesen wäre, dann hätte ich einen leichteren Start ins Leben gehabt." oder "Wenn mir das nicht passiert wäre, wäre ich ein völlig anderer Mensch!" Dasselbe lässt sich auch positiv sagen: "Wenn ich zur Adoption frei gegeben worden wäre, dann hätte ich es womöglich noch schlimmer erwischt." oder "Es wäre ja möglich gewesen, dass mir das noch viel öfter passiert wäre!" Vieles ist einfach relativ. "Ich habe das erlebt, aber schlimmer sind andere Kinder dran, die körperlich und psychisch behindert sind." Auch solche Gedankengänge können uns helfen und haben vielen Menschen bereits geholfen.

5. Schreiben Sie es auf Wenn Sie meinen, dass es Ihnen helfen könnte, schreiben Sie einen Brief an die Person, die Sie verletzt hat. Sagen Sie ihr, wie es für Sie ist. Beginnen sie einfach damit, dass Sie vielleicht schreiben: "Was ich dir schon immer einmal sagen wollte ..." Diesen Brief müssen Sie nicht abschicken, aber Sie können ihn mit einer Person Ihres Vertrauens besprechen und all die Gedanken und Bilder, die sich damit verbinden, im Gebet zu Jesus bringen und die Geschichte dann auch definitiv bei ihm lassen. Auch das hat schon vielen Menschen geholfen und kann ein weiterer Schritt sein, wie Sie diese schwere Erfahrungen loslassen können. Doch was, wenn all das nicht hilft, und  der Leidensdruck zu groß wird?

Wenn das der Fall ist, denken Sie daran, dass wir uns den verletzten Gefühlen unserer Kindheit häufig erst dann stellen, wenn der Leidensdruck zu hoch wird. Gott selbst lässt uns manchmal solange in einer Krise, bis wir anfangen, tieferliegende Wunden aufzudecken und Schritte zu einer grundlegenden Heilung zu wagen. Dazu müssen wir uns aber zuerst ihm öffnen. Denn Gott handelt an uns nie ohne uns, sondern immer nur mit uns. Dazu müssen wir die Probleme beim Namen nennen. Erst wenn wir ehrlich zu uns selbst geworden sind und auch ehrlich vor anderen Menschen und vor Gott, kann der Prozess der Heilung beginnen.

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