01.12.2018

Auf ihm liegt die Hoffnung der ganzen Welt

Wahrscheinlich gibt es gar nicht mal so viele Menschen, die überhaupt nicht an Gott glauben. Laut einer Umfrage des bekannten Emnid­ Umfrageinstitutes glaubt mehr als die Hälfte der Deutschen an Gott. Würde man genauer fragen, wären es wahrscheinlich noch mehr. Nicht an Gott zu glauben, ist jedenfalls sehr viel schwieriger, als an ihn zu glauben. Wahrscheinlich gibt es kaum jemanden, der nicht an irgend etwas "Höheres" glaubt. Was immer das für den Einzelnen dann auch ist.

Die Frage ist eben, an was für einen "Gott" wir Menschen glauben und ob wir unseren Glauben an Gott auch beschreiben können. Aber genau hier fängt die enorme Bedeutung Jesu für uns Menschen an. Er ist auf diese Erde gekommen, um uns zu bezeugen, wie und wer Gott ist. In Johannes 14,9 sagt Jesus von sich selbst: "Wer mich sieht, sieht den Vater." Allein diese Aussage ist von unschätzbarem Wert. Denn dadurch wissen wir, wie Gott ist. lm Brief des Paulus an die Philipper 2,6-8 heißt es: "Er war in allem Gott gleich, und doch hielt er nicht gierig daran fest, so wie Gott zu sein. Er gab alle seine Vorrechte auf und wurde einem Sklaven gleich. Er wurde ein Mensch in dieser Welt und teilte das Leben der Menschen. Im Gehorsam gegen Gott erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den Tod auf sich nahm, ja, den Verbrechertod am Kreuz." Das Leben Jesu hatte von allem Anfang an das Ziel, Menschen zurück zu Gott zu führen. Dazu musste er auf diese Erde kommen und Menschengestalt annehmen. Tatsächlich kann seither niemand mehr behaupten, dass er keine Vorstellung hat von Gott. Denn der allmächtige, ewige und wahre Gott hat sich in Jesus Christus uns Menschen gezeigt. Er hat gelebt und gelitten wie wir und hat sich ans Kreuz nageln lassen, um uns von der "Macht des Todes", von unserer Schuld zu erlösen, "um uns von unseren Sünden freizukaufen", wie es in der Bibel heißt (Offb 1,5). Denn "die Macht des Todes kommt von der Sünde." (Vgl. 1Kor 15,56)

"Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen."
Worte Jesu, die BIBEL, Johannes 10,11

Doch Gott zwingt niemanden zu tun, was er von uns erwartet. Auch wenn er uns davor warnt, unsere eigenen Wege zu gehen, weil er weiß, wohin diese Wege führen. Denn wenn wir unsere eigenen Wege gehen, müssen wir eben auch die Konsequenzen dafür tragen. Was aber, wenn wir gar nicht wissen, was für Konsequenzen das sind? Hier setzt nun die zweite enorme Bedeutung Jesu für uns Menschen ein. Denn durch Jesus Christus wissen wir, was uns nach diesem irdischen Leben erwartet. Jesus hat darüber immer klar und deutlich geredet und gewarnt. Deshalb lohnt es sich, dass wir uns mit den Worten der Bibel, wo alles das, was Jesus gesagt hat, niedergeschrieben ist. Seit Jesus Christus auf dieser Welt war, wissen wir, dass Gott uns Menschen davor bewahren will, dass wir unser Leben verspielen. Seit Jesus wissen wir auch, dass niemand von uns die Folgen unserer Sünden tragen könnte. Deshalb können wir Jesus nur unendlich dankbar dafür sein, dass er jeden von dieser "Macht des Todes" freigekauft hat, der sich ihm anvertraut und glaubt, dass Jesus gekommen ist, uns zu erlösen. In Jesus Christus hat Gott sich aufgemacht und ist in diese Welt gekommen. In Jesus hat er auf dieser Welt gelebt und gelitten wie wir. Deshalb kann auch seither keiner mehr sagen, dass Gott nicht wüsste, was es heißt, als Mensch zu leben und zu leiden. In Jesus hat Gott Schmach und Schande erlitten und letztlich sogar den schändlichen Tod am Kreuz. Aber er ist auch auferstanden und lebt. Menschen, die an Jesus Christus glauben, wissen, wie es ist, wenn Jesus Christus sich in ihren Herzen als der Lebendige und Ewige zu erkennen gibt. Denn darin besteht letztlich der Glaube an Gott, dass wir ihm in uns Raum geben, damit Gottes ewiges Leben in unserem Herzen einziehen und sein Wesen immer mehr Raum in uns gewinnen kann.

"Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen."
Worte Jesu, die BIBEL, Johannes 17,3

Seit Jesu Geburt haben wir Menschen auch wieder die Möglichkeit, eine direkte und unmittelbare Beziehung zu Gott, dem Vater,  aufzubauen und zu pflegen. Gott wünscht sich diese direkte Beziehung zu jedem von uns. Gott möchte nicht, dass auch nur ein Mensch verlorengeht und nach seinem Tod ewig von ihm getrennt bleiben muss, wie die Bibel das an mehreren Stellen klar und deutlich immer wieder betont. Jesus kam, um uns von der Macht der Sünde und des Todes zu erretten. Dafür müssen wir Jesu Worte kennen und annehmen. Dadurch wird die Diskrepanz, die zwischen Gott und den Menschen steht, überwunden und wir können wieder an die Quelle des Lebens, die Gott selber ist, Anschluss finden. Als Menschen vergessen wir zu leicht, was es Jesus Christus gekostet hat, uns die Wahrheit zu bringen. Jesus musste Mensch werden, musste leiden und sterben, um stellvertretend für uns unsere Schuld auf sich zu nehmen und uns zu befreien. Das alles war kein einfacher Weg. Schon als er als Sohn der Maria geboren wurde, trachtete man ihm nach dem Leben. Später lesen wir in der Bibel immer wieder davon, wie die Pharisäer und Schriftgelehrten ihn umbringen wollten, was sie im Verbund mit der römischen Besatzungsmacht letztlich auch taten. Als Mensch von Fleisch und Blut musste er Schmerzen und Verrat ertragen und zwar bis zur bitteren Neige. Denn nur so konnte er letztlich selbst erleben, was es heißt, ein Mensch zu sein in aller Schwachheit, gequält von Schmerzen und bedroht von anderen. Die Bibel zeigt uns aber auch einen Jesus, der sich empören konnte, der Bosheit und Ungerechtigkeit immer wieder anprangerte und der vor allem Scheinheiligkeit nicht ausstehen konnte. Als Mensch konnte er müde sein und suchte Zeit zum Gebet, um mit Gott, seinem Vater, über alles zu reden. Das gab ihm die Kraft, seine Mission zu erfüllen. Jesus war also tatsächlich ganz und gar Mensch – und er war gleichzeitig Gottes Sohn.

"Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden."
Worte Jesu, die BIBEL, Matthäus 28,18

Das Wort, d. h. der Logos, der zuerst bei Gott war, wie uns die Bibel sagt (vgl. Joh 1,1-18), durch den die Welt und das gesamte Universum geschaffen wurde – dieses Wort "wurde Mensch, ein Mensch aus Fleisch und Blut. Er lebte unter uns und wir sahen seine Macht und Hoheit, die Gott, der Vater, ihm gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn." So lesen wir es im Johannesevangelium 1,14.
Sein Tod war kein Scheitern, wie viele glauben, sondern die Erfüllung von Gottes Plan zur Errettung von uns Menschen. Denn genau durch diesen Tod am Kreuz konnte Jesus die Schuld des Menschen auf sich nehmen und sie wie ein Opferlamm im jüdischen Tempel, dessen Tod die stellvertretende Übernahme der Sünden der Menschen versinnbildlicht, tilgen. (Vgl Joh 1,29; Gal 1,4; Heb 9,26; 1Joh 2,2) Wäre Jesus nicht Mensch geworden, hätte er dieses Werk der Erlösung nicht erbringen können. Leo Tolstoi (1828–1910), der große russische Schriftsteller, schreibt in seinem Altersroman "Auferstehung" von dem vergnügungssüchtigen Grafen, der ein Neues Testament aufschlägt und daraufhin von Unruhe gepackt wird. Es heißt in diesem Roman: "Ein lange nicht mehr empfundenes Entzücken ergriff seine Seele, gerade als wenn er nach langen Qualen und Leiden plötzlich Ruhe und Frieden gefunden. Er schlief die ganze Nacht nicht, und wie es vielen ergeht, die das Neue Testament lesen, verstand er zum ersten Mal die ganze Bedeutung der Worte, die er schon oft gelesen und nicht erfasst hatte. Wie die Lippe das Wasser, so sog er das Nötige, Wichtige und Freudige in sich auf, was sich ihm in dem Buche offenbarte. Und alles was er las, schien ihm bekannt, schien ihm zu bestätigen und zum Bewusstsein zu bringen, was er schon lange vordem gewusst, sich aber nicht eingestanden, nicht geglaubt hatte. Jetzt aber gestand er es sich ein und glaubt es."

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen."
Worte Jesu, die BIBEL, Johannes 5,24

In Tolstois Roman verändert die Botschaft des Evangeliums das Leben dieses Grafen vollständig – so wie es auch das Leben des Schriftstellers Leo Tolstoi verändert hat. In den Worten des Neuen Testamentes entdeckte er das menschliche Angesicht Gottes in Jesus Christus, seinem Sohn. Genau darum geht es. Wir müssen Gott durch Jesus Christus erkennen, ihn in unserem Herzen aufnehmen und ihm den ihm gebührenden Raum in uns geben, damit der Geist Gottes in uns  Raum gewinnen kann. Dann kann unser irdisches Leben mit dem ewigen Leben Gottes, des Vaters, so in Verbindung gebracht werden, dass wir ewig leben, wie Jesus Christus es denen verheißen hat, die sich zu ihm bekennen und ihm gehören.

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